Laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamts nutzten 2016 gerade einmal 14 Prozent aller erwerbstätigen Pendler den öffentlichen Nahverkehr, um zu ihrer Arbeitsstelle zu gelangen. Das eigene Auto bleibt nach wie vor das wichtigste Beförderungsmittel.

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Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) schont die Umwelt, ist in Grossstädten überall verfügbar, und wenn man den lokalen Verkehrsunternehmen sowie der Deutschen Bahn glauben schenkt, auch günstiger und schneller als das Auto. Dennoch bevorzugen Pendler in Deutschland das eigene Auto, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen – das zeigt eine Untersuchung des Statistischen Bundesamts. Zwei Drittel aller Erwerbstätigen (68 Prozent) fuhren im Jahr 2016 demnach mit dem Pkw zur Arbeit.

Teure Mieten verschärfen das Pendler-Problem

Gerade einmal 14 Prozent der Pendler nutzten die öffentlichen Verkehrsmittel. Damit hat sich dieser Anteil seit dem Jahr 2000 nur geringfügig erhöht – damals waren es 13 Prozent. Aus der Erhebung geht zudem hervor, dass Bus und Bahn selbst auf Kurzstrecken bis unter fünf Kilometer keine tragende Rolle spielen. Nur 8 Prozent nutzen den ÖPNV für derartige Distanzen, 40 Prozent setzten auf das Auto. Immerhin: Fast jeder Vierte (23 Prozent) nutzte für kurze Distanzen das Fahrrad.

Dabei steigen die Zahlen der Pendler stetig an. Die Gründe dafür sind in immer höheren Mieten in Stadtgebieten sowie der gleichzeitig steigenden Nachfrage nach Arbeitnehmern in Ballungszentren zu finden. Eine Statistik des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung untermauert diese Entwicklung, wonach zwei Drittel aller Beschäftigten ausserhalb der Stadtgrenzen wohnen.

München ist die Pendler-Hauptstadt

Das Institut wirft darüber hinaus einen genaueren Blick auf deutsche Grossstädte und hat errechnet, dass München die Pendler-Hauptstadt Deutschlands ist. Ganze 365.000 Erwerbstätige pendeln Tag für Tag in das Zentrum der bayerischen Metropole. Auf Platz zwei der eher unrühmlichen Rangliste folgt Frankfurt am Main mit 352.000 Pendlern.

Auch die Zeit, die die tägliche Anfahrt in Anspruch nimmt, hat sich in den letzten Jahren verlängert. So ist der Anteil der Pendler, die zwischen 30 und 60 Minuten für einen Arbeitsweg brauchten von 18 Prozent im Jahr 2000 auf 22 Prozent im Jahr 2016 angestiegen. Gleich geblieben ist der Anteil der Menschen, der für die zu bewältigende Strecke mehr als eine Stunde brauchte (5 Prozent). Alle Zahlen des Statistischen Bundesamts basieren auf einer alle vier Jahre durchgeführten Erhebung zum Thema Berufspendler. Die Angaben für das Jahr 2016 sollen für etwa 32 Millionen der deutschlandweit insgesamt 41,3 Millionen Erwerbstätigen Gültigkeit haben.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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