Camper lieben das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit. Doch auch eine Campingreise will gut geplant sein. Ob die Kosten für Stellplätze oder Regeln zum Wildcampen: Die folgenden Punkte sollten Urlauber vor Reiseantritt unbedingt beachten.

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Ein Campingurlaub ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch des Geschmacks. Ob mit dem Pkw, einem Wohnmobil oder einem Caravan (Wohnwagen), die Möglichkeiten sind vielfältig. Doch allein in Europa gibt es von Land zu Land zahlreiche Unterschiede, die bei einer Reiseplanung berücksichtigt werden sollte. Das fängt beim Preis für einen Campingplatz an und hört bei Verhaltensregeln für Camper auf. Urlauber sollten deshalb über die folgenden Punkte Bescheid wissen.

In Deutschland ist Camping besonders günstig

Der ADAC hat für seinen Campingführer die Preise von Campingplätzen in Europa verglichen. Berechnet wurden dabei die Preise für zwei Erwachsene und ein Kind in der Hauptsaison (Sommer). In den Kosten enthalten sind zudem ein Auto- oder Caravan-Stellplatz sowie die wichtigsten Nebenkosten wie Strom, Warmduschen und die Kurtaxe.

Mit einem Durchschnittspreis von 28,54 Euro schneiden deutsche Campingplätze dabei im europäischen Vergleich am günstigsten ab, gefolgt von Schweden (30,75 Euro). Am teuersten urlauben Camper dagegen in der Schweiz. Hier fallen durchschnittlich 47,97 Euro pro Übernachtung an. Absteigend folgen Campingplätze in Italien (45,39 Euro), Dänemark (40,49 Euro) und den Niederlanden (40,48 Euro). Weniger als 40 Euro zahlen Urlauber in Spanien (39,89 Euro), Kroatien (39,60 Euro), Frankreich (36,55 Euro) und Österreich (34,31 Euro).

Regionale Unterschiede machen den Preis aus

Abgesehen vom landschaftlichen Reiz spielt die regionale Lage von Campingplätzen auch bei den Preisen eine grosse Rolle. In den beliebten Mittelmeer-Urlaubsländern Frankreich, Spanien und Italien gibt es laut ADAC daher die grössten Preisunterschiede zwischen günstigen und teuren Campingplätzen. Entscheidend ist nicht nur die Ausstattung der Anlage, sondern auch deren Lage. Vor allem Plätze in Küstenlage sind oftmals teurer als vergleichbare Campinganlagen im Landesinneren.

Stellplätze als Alternative zum Campingplatz

Wer nicht unbedingt auf die Annehmlichkeiten eines Campingplatzes angewiesen ist, kann allein in Europa auf über 5.000 Wohnmobil-Stellplätze ausweichen. Hierbei handelt es sich oftmals um ausgewiesen Flächen, auf denen das Campen ausdrücklich erlaubt ist und die durch entsprechende Schilder gekennzeichnet sind. Einige dieser Stellplätze sind sogar kostenlos, für anderen fällt eine geringe Pauschale an. Je nach Lage und Ausstattung ist es ausserdem nicht ausgeschlossen, dass Stellplätze auch über Stromanschlüsse, sanitäre Anlagen und sogar Entsorgungsstationen verfügen.

Wildcamping von Land zu Land unterschiedlich

Wo hört parken auf und campen an? Diese Frage stellt sich, wenn man sich für eine Nacht auf einem einfachen Parkplatz niederlassen möchte. Generell kann man sagen: Wer in seinem Caravan schläft gilt als Camper. Die Regelung für Wildcamping fällt jedoch von Land zu Land unterschiedlich aus. Wie streng ein Verstoss geahndet wird, hängt ausserdem stark von der jeweiligen Region und den Gesetzeshütern vor Ort ab. Für gewöhnlich machen auf Parkplätzen eindeutige Verbotsschilder darauf aufmerksam, wenn Camping nicht erlaubt ist. Ist das nicht der Fall, sollte man sich eine spontane Übernachtung trotzdem gut überlegen.

Grundsätzlich verboten ist Wildcampen in Südeuropa - in Frankreich, Italien und Spanien. In klassischen Touristenregionen wird auch nur selten ein Auge zugedrückt - es drohen Strafen von bis zu 1.500 Euro. An abgelegenen Orten kann man zwar Glück haben, aber auch gibt es ein Restrisiko erwischt zu werden.

In Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland) wird abgesehen von Dänemark mit Wildcampern lockerer umgegangen. Hier gilt oftmals eine simple Regel: Solange die Natur keinen Schaden nimmt und niemand gestört wird, darf auch am Wunschort übernachtet werden.

Regeln für Campingplätze und Wildcampen

Auf Campingplätzen gelten ähnlich wie in einem Hotel bestimmte "Hausregeln", die es zu berücksichtigen gibt. Dazu können Vorschriften bezüglich des Grillens zählen, aber auch Regeln, die die Nachtruhe betreffen.

Für das Wildcampen gibt es ebenfalls ein paar Regeln, an die man sich halten sollte. So ist das Campen in Nationalparks, Naturschutzgebieten, Naturreservaten und Landschaftsschutzgebieten grundsätzlich überall verboten, wo es nicht ausdrücklich erlaubt ist. Auch private Grundstücke und landwirtschaftlich genutzte Flächen sind tabu, es sei denn, man besitzt eine Erlaubnis. Ausserdem darf die Campingstelle (also die Natur) nicht beschädigt und kein Müll zurückgelassen werden. Offenes Feuer ist in Wald- und Buschgebieten wegen der erhöhten Brandgefahr streng verboten.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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