Beim Gebrauchtwagenkauf gibt es leider immer wieder schwarze Schafe unter den Händlern, die mit miesen Tricks aus einer Schrottkiste einen auf den ersten Blick guten Gebrauchten zaubern. Autokäufer sollten deshalb auf bestimmte Dinge achten.
Der Gebrauchtwagenmarkt ist hart umkämpft. Dementsprechend nutzen einige Händler kleine Tricks, die Sie später teuer zu stehen kommen können. Manipulationen vom Kilometerstand bis zu den Reifen sind leider keine Seltenheit. Umso wichtiger ist es, beim Gebrauchtwagenkauf wachsam zu sein und auf bestimmte Schwachstellen zu achten. TÜV- und Prüfberichte sollten Sie sich deshalb unbedingt zeigen lassen. Für die meisten anderen Vorschäden brauchen Sie ein gutes Auge und etwas Sachverstand.
Tachomanipulation
Zu den häufigsten Manipulationen bei Gebrauchtwagen zählt ein zurückgedrehter Tacho. Je weniger Kilometer ein Auto gelaufen hat, desto mehr Geld lässt sich damit natürlich verdienen. Das kriminelle Werk zu enttarnen ist aber nicht so einfach. Lassen Sie sich in jedem Fall TÜV- und AU-Berichte vorlegen, das gilt auch für Reparatur- und Prüfbescheinigungen oder den letzten Ölwechsel. Passen die hier genannten Zahlen nicht mit dem Tachostand überein, kann eine Manipulation vorliegen.
Stark abgenutzte Verschleissteile wie Keilriemen und Reifen können ebenfalls auf eine Manipulation der Laufleistung bei geringem Kilometerstand hinweisen. Eine weitere Möglichkeit ist es, sich über die Zulassungsbescheinigung II beim Vorbesitzer zu erkundigen, wie viel Kilometer er auf dem Tacho hatte. Laut ADAC könnte jeder dritte Gebrauchtwagen einen gefälschten Kilometerstand aufweisen.
Unfallschäden
Gut reparierte Unfallschäden sind vor Laien meist nur schwer zu erkennen. Käufer sollten aber dennoch besonders auf die Spaltmasse zwischen den Blechen achten. Ungleiche Abstände zwischen Motorhaube und Kotflügel können beispielsweise auf einen Frontschaden hinweisen. Gleiches gilt für die Abstände der Türen zur B-Säule und den Schwellern - hier könnte es einen seitlichen Unfall gegeben haben. Am Heck sind die Spaltmasse zwischen Heckklappe und Karosserie sowie dem Stossfänger zu beachten.
Zieht der Gebrauchtwagen während der Probefahrt nach links oder rechts, kann das ebenfalls ein Zeichen für einen Unfallschaden sein. In diesem Fall könnte der gesamte Fahrzeugrahmen verzogen sein.
Lackschäden
Unfallschäden können Sie aber auch am Lack erkennen. Ein Indiz kann sogenannter Sprühnebel sein. Gemeint sind damit unter anderem raue Lackstellen, feine Bläschen und Lackrückstände beispielsweise an Dichtungen, Rändern oder Rückseiten der Karosserieteile. Schauen Sie sich den Lack daher genau an und achten Sie auch auf leichte Farbunterschiede in der Lackierung. Sicherheit könnte ein spezielles Lackprüfgerät oder auch Lackmessgerät geben, dass die Dichte der Lackschichten misst. Weisst die Lackierung Unregelmässigkeiten auf, wird das auf dem Display des Geräts angezeigt. Der Haken: Lackprüfgeräte sind mit Kosten von rund 150 Euro relativ teuer.
Misstrauisch sollten Autointeressenten auch werden, wenn der Wagen im ungewaschenen Zustand und mit einer Dreckschicht präsentiert wird. So lassen sich Kratzer, Beulen und Lackschäden nur schwer erkennen.
Reifen
Auch bei den Reifen trickst so mancher Autoverkäufer. Bei speckig glänzenden Pneus sollten die Alarmglocken läuten, es sei denn, die Reifen sind wirklich komplett neu und gerade frisch aufgezogen. Ist das nicht der Fall, hat der Verkäufer wahrscheinlich mit Farbe nachgeholfen. Achten Sie daher auch unbedingt auf die Profiltiefe und das Herstellungsdatum der Reifen.
Motorraum
Erstrahlt der Motor des Gebrauchten beim Blick unter die Motorhaube wie neu, ist das leider meist kein gutes Zeichen. Häufig wurde dann im Vorfeld eine professionelle Motorwäsche durchgeführt. Das kann an sich nicht schaden, führt aber dazu, dass Mängel wie Ölverlust nicht mehr zu erkennen sind.
Roststellen
Auch hier sollten Sie die Augen offen halten. Kleine Bläschen unter der Lackschicht, kleine Beulen und kleine Risse sind häufig Anzeichen für Rost. Wie gross der Rostbefall tatsächlich ist, lässt sich ohne professionelle Unterstützung nur schwer erkennen. Kontrollieren Sie aber unbedingt Risikostellen wie Türkanten, Schwellerbereiche, Kotflügelinnenseiten, und werfen Sie unbedingt auch einen Blick unter das Auto. Eine Unterbodenversiegelung kann zwar eine super Sache sein, Betrüger nutzen die Sprühschicht aber auch, um Rost einfach zu überdecken. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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