Frankfurt/Main - Auf dem deutschen Automarkt wird die Flaute nach Einschätzung der Importeure auch im kommenden Jahr weitgehend anhalten. Noch könnten die Hersteller ihre Auftragsbestände abarbeiten, sagte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel nun in Frankfurt.

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Doch bald werde die Kaufzurückhaltung der Kunden dem Markt genauso zu schaffen machen wie zuvor die angespannten Lieferketten. Bei den Elektrofahrzeugen fehle die politische Unterstützung.

Die Importeure, die nach eigenen Angaben 39 Prozent des deutschen Neuwagenmarktes abdecken, erwarten für das laufende Jahr nur noch 2,6 Millionen neu zugelassene Pkw, nachdem sie zunächst 3,0 Millionen geschätzt hatten. Für den Einbruch sorgte der russische Angriffskrieg in der Ukraine mit den stark steigenden Energiepreisen in der Folge. Zirpel sagte: "Der Pkw-Markt befindet sich seit bald drei Jahren auf einer Berg- und Talfahrt. Und wir wissen nie genau, was uns hinter der nächsten Kurve erwartet."

Zulassungsplus für erste Jahreshälfte 2023 erwartet

In der ersten Jahreshälfte 2023 sollte es ein Zulassungsplus geben, weil die Hersteller noch ihre Auftragsbestände abarbeiten können, sagte Zirpel. "Sobald dieses Polster aufgezehrt ist, könnte der Markt wieder etwas verhaltener laufen." Der VDIK rechnet für das Gesamtjahr mit einem Plus von 6 Prozent auf 2,75 Millionen neue Autos, was aber auch noch weit von den 3,6 Millionen aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 entfernt ist. Im Geschäft mit Privatkunden erreichen die Importeure fast die Hälfte (49 Prozent) der Verkäufe.

Die zum Jahreswechsel geplante Kürzung der staatlichen Förderprämien für Elektroautos sieht der Verband kritisch: "Mit den geplanten Kürzungen läuft die Bundesregierung Gefahr, einem Teil des Elektroautomarktes den Stecker zu ziehen." Es sei schon jetzt klar, dass sich der Markt für E-Fahrzeuge in den kommenden Monaten weit weniger dynamisch entwickeln werde, als es nötig sei.

Konkret sollen ab dem kommenden Jahr keine Innovationsprämien mehr für Plug-in-Hybride mit ihrer Kombination aus Verbrenner- und Elektromotoren mehr gewährt werden. Die Zahl dieser Neuwagen dürfte laut VDIK-Prognose um 12 Prozent auf 290.000 Einheiten sinken. Dazu kämen 500.000 vollelektrische Fahrzeuge, eine Steigerung um 22 Prozent gegenüber 2022.

Hohe Strompreise machen E-Autos unattraktiv

Erst jüngst hatte der Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer seine Prognose mit einem deutlichen Einbruch der Hybride und einer Stagnation bei den Vollstromern veröffentlicht. Er erwartet für 2023 rund 390.000 Batteriefahrzeuge und nur noch 94.000 neue Hybride, die an der Steckdose aufgeladen werden können.

Dudenhöffer hatte als weitere Belastung die hohen Strompreise genannt, die den Betrieb von E-Autos unattraktiver machen. VDIK-Präsident Zirpel forderte in diesem Zusammenhang ein klares politisches Signal, dass der Preis für Ladestrom bei 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt werde.  © dpa

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