Wer seinem Wagen eine neue Farbe verpassen oder alten Lack erneuern möchte, kann zu Atemmaske und Sprühpistole greifen und sein Auto selbst lackieren. Ein gewisses handwerkliches Geschick vorausgesetzt, spart es eine Menge Geld, wenn man beschliesst, sein Auto selber zu lackieren. Allerdings erfordert das spezielles Werkzeug und vor allem einen geeigneten Arbeitsraum – eine normale Garage ist für umfangreiche Lackarbeiten in den meisten Fällen nicht geeignet. Wir erklären warum und worauf Sie sonst noch achten sollten.
Das eigene Auto selber lackieren – Arbeitsort und Ausrüstung
Voraussetzung für gute Ergebnisse beim Lackieren ist ein geeigneter Arbeitsplatz: Der muss absolut trocken und sauber sein. Staub und andere Schmutzpartikel werden sonst leicht aufgewirbelt und haften auf dem noch feuchten Lack. Bevor man sein Auto in der eigenen Garage lackiert, sollte man also überlegen, inwieweit man diese staubfrei halten kann, um Einschlüsse im Lack zu verhindern.
Neben der richtigen Arbeitsumgebung, der neuen Wunschfarbe und Schutzkleidung (Sicherheitsshandschuhe und -Kleidung sowie eine Atemmaske) benötigt man auch das passende Werkzeug: Unter anderem Schleif-, Polier- und Sprühgeräte sowie eine Lackierpistole.
Auto lackieren: Tuning- oder Renovierungsmassnahme?
Vorgehen und Aufwand beim Lackieren sind wesentlich davon abhängig, ob man aus Renovierungszwecken das Auto komplett lackieren möchte oder nur als optisches Tuning einzelne Elemente eine neue Farbe erhalten sollen – wenn Sie beispielsweise nur die Motorhaube lackieren oder mit einem auffälligen Motiv versehen wollen. Je nachdem, wie umfangreich die Lackierarbeiten ausfallen, variieren auch die Kosten. Steht das optische Tuning im Vordergrund, dann ist das sogenannte Car Wrapping eine Alternative: Dabei wird das Fahrzeug grossflächig mit Autofolien beklebt. Richtig und sauber ausgeführt, sieht das aus, als hätte Ihr Auto eine neue Lackschicht verpasst bekommen.
Das Auto lackieren – eine Anleitung Schritt für Schritt
- Bevor man beginnt, die erste Autotür zu lackieren, sollte der Wagen zunächst von Rost und der Verkleidung befreit und vorhandene Dellen ausgebessert werden. Das Auto soll in diesem ersten Schritt komplett freigelegt werden.
- Als nächstes geht es ans Schleifen, denn bevor man das Auto selbst lackieren kann, muss der alte Lack runter. Bis auf die Grundierung muss man schleifen – wenn eine neue Grundierung aufgetragen werden soll, sogar bis aufs Metall.
- Im nächsten Schritt reinigt man gründlich alle Flächen. Am besten mit Alkohol oder Verdünner, damit weder Schmutz noch Fettrückstände zurückbleiben. Stellen, die nicht lackiert werden sollen, klebt man ab.
- Wurde bis aufs Metall runtergeschliffen, muss man nun eine neue Grundierung aufgetragen. Dazu trägt man eine Rostschutzgrundierung auf und lässt diese gut trocknen. Anschliessend wird sie glattgeschliffen und mit Wachs oder einem Fettlöser gründlich gesäubert.
- Jetzt wird es ernst und die eigentliche Farbe kommt ins Spiel: Mit der Lackierpistole muss man nun langsam, gleichmässig und sehr präzise das Auto komplett lackieren. Damit sich der Lack gleichmässig verteilt, muss man auf die richtige Zusammensetzung und Verdünnung achten. Am besten lassen Sie sich dazu vom Hersteller oder im Fachgeschäft beraten.
- Anschliessend heisst es warten. Bis der neue Lack komplett getrocknet ist, kann bis zu eine Woche verstreichen, weshalb die Werkstatt unbedingt komplett sauber und staubfrei sein sollte. Schliesslich soll sich kein Staub auf dem neuen Lack absetzen.
- Ist der Lack komplett getrocknet, muss er nur noch mit feinkörnigem Papier glatt geschliffen werden.
Das Armaturenbrett lackieren – mehr Farbe im Innenraum
Besonders im Bereich des Car-Tunings reicht es nicht immer aus, den Auspuff zu lackieren oder lediglich äusserliche Änderungen am Wagen vorzunehmen – auch der Innenraum soll einen unverkennbaren Look bekommen. Zu diesem Zweck kann man beispielsweise das Armaturenbrett lackieren. Allerdings sollte man hierzu keinen Hochglanzlack verwenden wie beim Rest des Autos. Das würde bei Sonneneinstrahlung zu ungewollten Lichtreflexionen führen – und damit die Verkehrssicherheit beeinträchtigen. Stattdessen nutzt man spezielle matte Lacke für die Armaturen. © 1&1 Mail & Media
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