Der ADAC hat auf die Gefahren von Winterjacken hinterm Steuer hingewiesen. Diese können bei einem Unfall die Gurtfunktion bei Fahrer und Insassen negativ beeinflussen. Aber es gibt Möglichkeiten das Risiko zu minimieren.
Dicke Jacken können beim Autofahren im Winter gefährlich werden, und zwar nicht nur für den Fahrer selbst, sondern für alle Insassen. Besonders gefährdet sind Kinder. Aber warum funktioniert der Gurt über dicken Jacken nicht richtig, und welche Alternativen gibt es?
Verletzungsgefahr durch dicke Jacken
Wenn eine Winterjacke richtig schön warmhält, ist sie meist ziemlich dick und kann gut zusammengedrückt werden. Genau das, was sie im Alltag zu einem praktischen Kleidungsstück macht, macht sie beim Autofahren im Winter zur Gefahr: Der ADAC demonstriert in verschiedenen Videos mit Crash-Test-Dummies, wie bei einem Aufprall der Gurt mit Wucht in den Körper einschneidet.
Das kann zum Beispiel dann passieren, wenn er über den dicken Jacken falsch liegt. Bei Erwachsenen sollte ein Gurt bei normalem Sitz auf Hüfthöhe anliegen, bei kleinen Kindern an den Oberschenkeln. Dicke Jacken verschieben den Sitz nach oben über den ungeschützten Bauch. "Das kann schwerwiegende Verletzungen der Weichteile wie Darm, Leber oder Milz verursachen und sogar zu inneren Blutungen führen“, warnt der Leiter der Abteilung Fahrzeugsicherheit beim ADAC, Volker Sandner.
Eingeschränkte Bewegung beim Autofahren im Winter
Dicke Jacken können beim Fahrer ausserdem dazu führen, dass er sich nicht ausreichend bewegen kann: Der Schulterblick wird erschwert und auch die Reaktionsgeschwindigkeit ist weniger gut als sonst. Gerade bei glatten oder verschneiten Strassen sollte das aber nicht der Fall sein. Ausserdem führt die laufende Heizung beim Autofahren im Winter rasch dazu, dass es mit der Winterjacke doch zu warm wird. Leider gibt es immer wieder Fahrer, die nicht anhalten, um ihre Jacke auszuziehen: Sie versuchen, sich ihrer mit einer Hand während der Fahrt zu entledigen. Dass so ein Verhalten die Gefahr eines Unfalls stark erhöht, versteht sich von selbst.
Angemessener Schutz gegen die Kälte
Niemand möchte beim Autofahren im Winter frieren, und vor allem sollen die Kinder nicht unter der Kälte leiden müssen. Es gibt verschiedene Strategien, wie Ihnen warm genug ist, ohne dass Sie auf dicke Jacken zurückgreifen müssen. Besitzen Sie eine Standheizung, können Sie diese vor dem Losfahren schon ein wenig laufen lassen, dann ist das Innere des Wagens angenehm aufgewärmt. Für kürzere Strecken eignen sich Jacken oder Pullis aus Fleece, die beim Autofahren im Winter warmhalten, obwohl sie nicht besonders dick sind. Sie lösen nicht dieselbe Gefahr aus wie Daunenjacken.
Gerade für die Kleinsten gibt es viele gute Möglichkeiten, die Gefahr zu minimieren. So gibt es zahlreiche Wagenanzüge oder gefütterte Sitzsäcke für Kleinkinder, die Schlitze für die Gurte aufweisen. So liegt der Gurt nah am Kinderkörper an und kann seine Aufgabe erfüllen, und das Kind hat es trotzdem warm. Alternativ können Sie auch Einschlagdecken aus warmer Wolle verwenden, die diese Schlitze ebenfalls aufweisen. Auch Overalls aus Fleece oder Autositzponchos für Kinder aus demselben Material halten warm und verringern die Gefahr für die Kleinen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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