Die Deutsche Post will mit ihrem selbst entwickelten StreetScooter die nächste Technologiestufe erklimmen: Die Logistiker wollen demnächst autonome Funktionen für ihre Zustellfahrzeuge testen, um die Paketlieferung weiter zu beschleunigen – der Postmann soll dennoch nicht abgeschafft werden.

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Für viele war es bereits erstaunlich, dass sich die Deutsche Post 2014 dazu entschlossen hat, auf eigene Faust ein elektrisches Zustellfahrzeug zu bauen. Doch die StreetScooter GmbH in Aachen, Tochtergesellschaft der Post, scheint noch lange nicht am Ende der technischen Entwicklungen zu sein. So kündigt das Unternehmen nun an, im kommenden Jahr eine autonom fahrende Version des Lieferwagens zu testen. Zunächst soll die Technik probeweise in die gelben StreetScooter eingebaut werden.

Autonomer StreetScooter soll Paketzusteller nicht ersetzen

Das IT-Unternehmen Nvidia, das die notwendigen Chip-Einheiten für die Fahrzeuge liefert, betont, dass die Paketzusteller dadurch nach aktuellen Plänen nicht ersetzt werden sollen. Nach der Aussage des zuständigen Nvidia-Managers Danny Shapiro solle es sich vielmehr um Fahrzeuge handeln, die in der Lage seien, dem Zusteller automatisch zu folgen, wenn dieser die Pakete oder die Briefe verteile. Das bekannte Szenario, das der Fahrer für jeden Briefkasten aussteigen, wieder einsteigen und weiterfahren muss, soll damit offenbar effizienter gestaltet werden.

Dennoch schliesst das Unternehmen weitere Automatisierungsgrade für die Zukunft nicht aus. Dabei könnte es sich etwa um mobile Packstationen handeln, die durch die Strassen fahren und die Empfänger per App benachrichtigen, wann dieser seine Lieferung vor der Haustür per PIN-Code abholen kann. Doch bevor die Post überhaupt ein autonomes Paketfahrzeug auf die Strassen schicken kann, müssen zunächst noch rechtliche Voraussetzungen geklärt werden.

Der StreetScooter ist für die Post ein voller Erfolg

Der kleine Streetscooter ist für die Deutsche Post in jedem Fall ein voller Erfolg. Derzeit sind deutschlandweit ganze 3.400 Fahrzeuge im Einsatz und die Flotte soll weiter ausgebaut werden. Demnächst soll ausserdem ein grösseres Fahrzeug in Zusammenarbeit mir Ford entstehen: Der StreetScooter Work XL auf Basis des Ford Transit soll nicht nur Platz für über 200 Pakete bieten, mit einer Reichweite von rund 200 Kilometern kommt er auch deutlich weiter als sein kleineres Pendant. Noch in diesem Jahr sollen 150 Vorserienmodelle entstehen. Ob auch an diesen Fahrzeugen die autonome Technik getestet werden soll, ist noch nicht bekannt.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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