Die Notrufzentralen des ADAC registrieren immer mehr Notrufe aus dem Ausland. Am höchsten ist die Steigerungsrate in den Niederlanden, Frankreich und Kroatien. Offenbar führt die anhaltende Reiselust der Deutschen auch zu einer steigenden Anzahl gestrandeter Urlauber.
Wenn im Urlaub das Auto streikt, ein Urlauber erkrankt oder sonstige Umstände die Weiterfahrt verhindern, ist oft der ADAC der erste Ansprechpartner. Mit steigender Tendenz: 2017 verzeichneten die Notrufstationen des grössten Automobilclubs 783.000 Anrufe von Urlaubern in Not. Das sind knapp fünf Prozent mehr als 2016. Zuständig für Notrufe sind zehn Stationen im europäischen Ausland und zwei deutsche Hilfezentralen.
Rund ein Viertel der Anrufe wegen Defekt oder Unfall
Die Anzahl der fahrzeugbezogenen Anrufe lag bei knapp 200.000 (plus drei Prozent). Mit über 33.000 kamen die meisten Anrufe wegen Autopannen aus Österreich. Auf Platz zwei lag Italien mit knapp 26.000 Defekten und auf Platz drei Frankreich mit knapp 23.800 Hilfesuchenden.
In diesem Jahr setzt sich der Aufwärtstrend bei den Notrufen in gebremster Form fort. Im ersten Halbjahr 2018 gab es beim ADAC 275.700 Anrufe von Autofahrern aus dem Ausland (+ 1 Prozent).
Stärkster Pannen-Zuwachs in den Niederlanden
Der stärkste Zuwachs wurde im ersten Halbjahr 2018 in den Niederlanden mit 7.350 Fällen (+ 9,4 Prozent) verzeichnet. Dahinter folgten Frankreich (+ 9,4 Prozent) und Kroatien (+ 8,8 Prozent). In der Schweiz ging die Anzahl der Anrufer um sechs Prozent zurück.
Die meisten Anrufer gab es im 1. Halbjahr 2018 wieder in Österreich (15.300), Italien (9.900) und Frankreich (9.550).
Defekte an Autos oder Verkehrsunfälle sind bei Weitem nicht der einzige Grund, sich an den Auslandsnotruf des ADAC zu wenden. Die rund 250 deutschsprachigen Mitarbeiter helfen auch bei anderen Problemen, etwa dem Verlust von Dokumenten oder Geld. Dazu kommt häufig Hilfe in medizinischen Notfällen.
In der Regel sind Probleme schnell lösbar
Durch die Kontakte der ADAC-Notrufzentralen zu Pannen- und Abschleppdiensten, Hotels und Mietwagenfirmen lassen sich Probleme der Urlauber in den allermeisten Fällen schnell lösen. Dazu gehören bei Bedarf auch der Ersatzteilversand sowie Fahrzeugrücktransporte.
Die ersten Auslands-Notrufstationen hat der ADAC 1974 eingerichtet. Zu den grössten gehören heute die Hilfezentralen in Barcelona, Lyon und Monza. Neben Deutsch sprechen die Mitarbeiter auch die jeweilige Landessprache. Alle Stationen sind das ganze Jahr über besetzt. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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