In Deutschland besitzen rund 40 Millionen Autofahrer einen Schutzbrief. Dieser greift dann, wenn das Auto liegen bleibt und der Pannendienst anrücken muss. Die Stiftung Warentest hat nun insgesamt 85 Angebote von Versicherern und Automobilclubs auf ihr Preisleistungsverhältnis hin untersucht.
Wer Pannenhilfe am Fahrzeug benötigt, sollte idealerweise über einen sogenannten Schutzbrief verfügen. Dieser beinhaltet für gewöhnlich die Übernahme der Kosten für die anfallende Instandsetzung vor Ort. Autofahrer können dabei zwischen Schutzbriefen von Automobilclubs oder direkt vom Versicherer wählen. Die Stiftung Warentest hat diese Angebote miteinander verglichen und festgestellt, dass Schutzbriefe vom Versicherer häufig günstiger sein können.
Schutzbrief über den ADAC
Unter den Automobilclubs ist der ADAC nach wie vor der unangefochtene Marktführer. 18,9 Millionen Menschen vertrauen den "Gelben Engeln". Rund 12,7 Millionen Mitglieder setzen dabei auf die sogenannte "ADAC Plus-Mitgliedschaft", die einen Schutzbrief beinhaltet, der auch bei Pannen im Ausland weiterhilft. Mit Kosten von 134 Euro pro Jahr ist dieses Angebot gleichzeitig auch das teuerste im Test. Dafür umfasst der Schutzbrief aber auch alle Fahrzeuge im Haushalt, also auch Zweit- und Drittwagen, und sichert zudem Fahranfänger bis zu 23 Jahren ab. Die zweite Variante, bei der lediglich das Auto des Mitglieds in den Leistungen mit eingeschlossen ist, kostet 84 Euro pro Jahr.
Schutzbrief über die Versicherer
Mit 26,9 Millionen Verträgen haben die meisten Autofahrer ihre Schutzbriefe direkt über einen Versicherer abgeschlossen. Einige Anbieter kombinieren den Schutzbrief bereits in Zusammenhang mit einer Kfz-Haftpflichtversicherung, andere bieten das Rundum-Sorglos-Paket mit einer Teil- oder Vollkaskoversicherung an. Der Vorteil: Der Schutzbrief selbst ist bei den Versicherern deutlich günstiger als bei den Automobilclubs. So fallen beispielsweise bei der Barmenia, der Basler und der Axa (mobil kompakt) überhaupt keine zusätzlichen Kosten an. Allianz und Ergo berechnen lediglich fünf Euro. Der Haken: Diese Angebote lohnen sich in den meisten Fällen nur dann, wenn der Kunde bereits eine vollwertige Auto-Police beim jeweiligen Versicherer abgeschlossen hat. Ein einzelner Schutzbrief wird auch bei den Versicherern deutlich teurer.
Welche Pannenhelfer rücken aus?
Imagekrise hin oder her - die Pannenhelfer vom ADAC, die mit 1.830 eigenen und rund 5.000 Fahrzeugen von Partnerunternehmen im Einsatz sind, geniessen nach wie vor einen sehr guten Ruf. Zuverlässigkeit und vergleichsweise kurze Wartezeiten bei Pannen gehören zu den Stärken der ADAC-Pannenhilfe. Dem gegenüber steht die sogenannte "Silberne Flotte", eine eigene Pannenhelfer-Flotte der Versicherer, die inzwischen rund 1.900 silberfarbene Fahrzeuge umfasst. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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