Produktionsengpässe bei der Herstellung des neuen Tesla Model 3 drücken die Stimmung der Aktionäre. Und auch Elon Musk dürfte mit bislang nur 260 fertiggestellten Modellen nicht wirklich zufrieden sein – der Plan für das dritte Quartal des Jahres hätte deutlich ergiebiger ausfallen sollen.

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Am 7. Juli dieses Jahres startete die Serienproduktion des lange erwarteten Tesla Model 3: Die elektrische Mittelklasselimousine gilt als das noch fehlende Puzzleteil des aufstrebenden Autobauers aus Kalifornien, um weltweit richtig durchzustarten. Nach anfänglicher Euphorie scheint nun aber die Ernüchterung in Form eines Produktionsengpasses zu folgen. Die ersten 30 Fahrzeuge gingen noch an Mitarbeiter des Unternehmens, um etwaige Kinderkrankheiten des neuen Autos auszumerzen. Doch danach sollte die Produktion richtig hochgefahren werden. Dass diese Rechnung angepasst werden muss, zeigen aktuelle Unternehmenszahlen.

Produktion läuft nicht rund: Erst 260 Tesla Model 3 fertiggestellt

Zwar sind solche Anfangsschwierigkeiten bei einem neuen Tesla-Modell nichts Neues, auch beim Model X gab es deutliche Verzögerungen. Beim Blick auf die nackten Zahlen wird jedoch klar, wie wenig man beim Tesla Model 3 vorangekommen ist: Im August hätten 100 Fahrzeuge vom Band rollen sollen, im September wollte Tesla 1.500 Modelle produzieren und im Dezember 2017 dann 20.000 Fahrzeuge monatlich bauen. Im gesamten Jahr 2018 sollen dann zudem 500.000 Autos entstehen. Bisher sind aber gerade einmal 260 Exemplare fertig geworden, 1.500 hätten es bis heute sein sollen.

Elon Musk betonte derweil, dass es dennoch keine grundsätzlichen Probleme in der Lieferkette oder bei der Fertigung gebe, vielmehr spricht er explizit von "Produktionsengpässen". Bedeutet konkret: Tesla schafft es aufgrund mangelnder Kapazitäten in den Fabriken einfach nicht, zusätzlich zu Model S und Model X auch noch ausreichend Fahrzeuge des Model 3 zu produzieren. Immerhin wurden im vergangenen Quartal 25.336 Fahrzeuge hergestellt, ein Plus von 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Anleger reagieren empfindlich auf die schwachen Zahlen

An der Börse schienen die schlechten Nachrichten über das Model 3 die Stimmung dennoch zunächst zu beherrschen. Der Kurs der Tesla-Aktie fiel am Montag um satte 1,6 Prozent. Doch bereits kurz darauf kehrten viele Anleger zurück und hoben die Aktie auf einen Wert von knapp 300 US-Dollar. Der Erfolgskurs des Elektropioniers dürfte also erst einmal fortgesetzt werden. Daran scheint die Tatsache, dass man bei der heutigen Bestellung eines Tesla Model 3 mit einer Wartezeit von mindestens einem Jahr kalkulieren muss, auch nichts zu ändern.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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