Fahrzeuge wie den Bollinger B1 sieht man nicht aller Tage. Der extrem kantige Offroader wurde jetzt in der Serienversion in New York vorgestellt. Angetrieben wird der Kasten-Koloss von einem Elektromotor.
Das US-Startup Bollinger Motors scheint für konventionelles Design nicht viel übrig zu haben. Anders lässt sich die Optik des ersten Fahrzeugs des Unternehmens wohl nicht erklären. Denn mit dem Bollinger B1 haben die Amerikaner gerade die serienreife Version eines martialisch wirkenden Geländewagens enthüllt, der eckiger kaum sein könnte. Angetrieben wird der Kasten-Offroader jedoch von einem bärenstarken Elektroantrieb.
Kantiger Geländewagen mit 360 Elektro-PS
Würde man einem Kleinkind die Aufgabe geben, einen Geländewagen zu zeichnen, dann käme das Ergebnis dem Design des Bollinger B1 wohl gefährliche nahe. Die Aussenhülle des Offroaders erinnert noch am ehesten an den Land Rover Defender und doch ist das US-Car noch eine spur gradliniger. Auf futuristische und geschwungene Formen wird beim Bollinger B1 komplett verzichtet, schliesslich soll das Fahrzeug in erster Linie seinen Zweck erfüllen: und zwar überall hinzukommen.
Das US-Startup selbst beschreibt den B1 als "the world’s first all-electric, all-wheel drive, off/on road sport utility truck". Was den Antrieb angeht, könnte das sogar stimmen. Dieser besteht aus zwei Elektromotoren, die jeweils an der Vorder- und der Hinterachse platziert wurden und alle vier Räder gleichzeitig antreiben. Die Gesamtsystemleistung gibt der Hersteller mit beachtlichen 360 PS und bis zu 640 Newtonmeter Drehmoment an. Derartig elektrisch aufgeladen soll der Bollinger B1 trotz seiner ganz und gar nicht aerodynamischen Karosserieform in 4,5 Sekunden auf Tempo 100 sprinten und in der Spitze bis zu 204 km/h erreichen. Die benötigte Energie kommt je nach Wahl von einem 60 oder ein 100 kWh grossen Akku, wobei der B1 zwischen 190 und 320 Kilometer weit kommen soll.
Serienproduktion noch ungewiss
Angenehm dürfte die Höchstgeschwindigkeitsfahrt jedoch nicht werden. Aus Gründen der Gewichtsoptimierung hat Bollinger Motors im Innenraum auf jeglichen Schnickschnack verzichtet. Heisst konkret: Zusätzliche Schalldämmung oder ein umfangreiches Entertainmentpaket gibt es nicht. Gleiches gilt auch für Sicherheits- und sonstige Fahrassistenzprogramme. Noch nicht einmal ein Fahrerairbag ist in der Serienausstattung des Bollinger B1 mit von der Partie. Mit 39 Zentimeter Bodenfreiheit und bis zu 25 Zentimeter langen Federwegen sollen die wahren Qualitäten des Kastenwagens aber ohnehin im Gelände liegen.
Dank einer Aluminiumhülle soll das Chassis des B1 lediglich 134 Kilo wiegen. Alles in allem und inklusive Batterie steht der Elektro-Offroader am Ende dennoch mit 1,8 Tonnen auf der Waage, was bei einer Fahrzeuglänge von nur 3,81 Metern recht üppig erscheint. Immerhin soll der Bollinger B1 trotzdem Platz für bis zu vier Personen bieten.
Einen finalen Preis für den Bollinger B1 gibt es bisher nicht. Auch die Serienproduktion wurde noch nicht offiziell bestätigt. Interessenten können sich gegen eine Vorauszahlung von 1.000 US-Dollar aber vorab schon jetzt für die ersten Modelle registrieren. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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