Nach dem schlimmen Busunglück auf der Autobahn A9 plant Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt eine drastische Verschärfung der Strafen für eine Behinderung der Rettungskräfte.

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Am Montag rammte ein Reisebus auf der Autobahn A9 einen LKW-Anhänger und ging daraufhin in Flammen auf. Bei dem Unglück starben 18 Menschen. Vor diesem tragischen Hintergrund möchte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt nun die Strafen für die Behinderung von Rettungskräften verschärfen. Das berichtet die "Bild"-Zeitung am Mittwoch.

Sogar Haftstrafen sind möglich

Bisher mussten Autofahrer 20 Euro Bussgeld zahlen, wenn sie keine Rettungsgasse bildeten. Künftig werden dafür mehr als 200 Euro fällig. Zusätzlich kommen zu diesem Vergehen zwei Punkte in Flensburg. Hier finden Sie eine Auflistung der zukünftigen Strafen:

Keine Rettungsgasse mit Behinderung:

  • 240 Euro Strafe
  • Zwei Punkte in Flensburg
  • Ein Monat Fahrverbot

Keine Rettungsgasse mit Gefährdung:

  • 280 Euro Strafe
  • Zwei Punkte in Flensburg
  • Ein Monat Fahrverbot

Keine Rettungsgasse mit Sachbeschädigung:

  • 320 Euro Strafe
  • Zwei Punkte in Flensburg
  • Ein Monat Fahrverbot

Zusätzlich drohen dem Betroffenen strafrechtliche Konsequenzen bis hin zu einer Freiheitsstrafe. "Immer wieder werden Polizei und Rettungskräfte bei ihren Einsätzen behindert. Das ist unverantwortlich und kann Menschenleben gefährden. Wer das tut, dem müssen empfindliche Strafen drohen", erklärt Dobrindt gegnüber "Bild".

Wer vorsätzlich die Rettungsgasse blockiere und dadurch Rettungskräfte am Einsatz hindere, könne sogar mit bis zu einem Jahr Haft rechnen. Die geplanten Bussen müssen nicht zuerst durch das Kabinett, sondern kommen direkt vor den Bundesrat. (ff)

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