Künftig gilt in ganz Europa das Handyverbot am Steuer. Einzig in Schweden gab es bislang kein Gesetz gegen das Benutzen von Smartphones und anderen Mobilfunkgeräten beim Autofahren. Doch das ändert sich zum 1. Februar 2018. Dann soll das Telefonieren oder Chatten während der Fahrt dort mit einem Bussgeld von 160 Euro geahndet werden.
Mobilfunkgeräte zählen laut Verkehrsexperten zu den gefährlichsten Ablenkungen für Autofahrer. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) steigt das Unfallrisiko durch das Chatten und Telefonieren am Steuer um das 23-Fache. Der ADAC glaubt sogar, dass das Schreiben von SMS während der Autofahrt ähnlich gefährlich ist wie Alkohol am Steuer. Dass Schweden nun auch das Handyverbot am Steuer einführt, ist somit ein wichtiger Schritt, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Verglichen mit anderen Ländern der EU liegt die Bussgeldhöhe in Schweden mit 160 Euro im oberen Mittelfeld.
Handyverbot am Steuer: Bussgelder im EU-Vergleich
Ein Verstoss gegen das Handyverbot am Steuer wird in Lettland (15 Euro), Bulgarien (25 Euro) und Island (40 Euro) noch mit relativ geringen Summen geahndet. In Deutschland müssen Autofahrer mit einem Bussgeld in Höhe von mindestens 100 Euro rechnen. Noch teurer wird es in beliebten Urlaubsländern und im Süden von Europa: In Kroatien müssen Sünder beispielsweise 70 Euro zahlen, in Italien mindestens 160 Euro und in Spanien 200 Euro. In Frankreich, wo Zuwiderhandlungen mit einem Bussgeld 135 Euro bestraft werden, ist sogar das Nutzen von Handys an Tankstellen untersagt.
Noch höher sind die Strafen in Estland und Grossbritannien. Ein Verstoss gegen das Handyverbot am Steuer schlägt in dem baltischen Land mit bis zu 400 Euro zu Buche. Auf den britischen Inseln können die Bussgelder umgerechnet bis zu 1.100 Euro betragen.
Folgt das Handyverbot für Radfahrer?
Aufgrund der Gefahren, die vom Telefonieren und Nachrichtenschreiben beim Fahren ausgehen, wird in vielen Ländern auch das Handyverbot für Radfahrer gefordert. In Frankreich, Grossbritannien, Österreich, der Schweiz, Spanien und Ungarn gib es bereits ein entsprechendes Gesetz – wobei das Verbot nicht einheitlich geregelt ist. So ist es in Ungarn beispielsweise erlaubt, das Mobiltelefon mit einem Bluetooth-Headset zu nutzen, während in Spanien auch das verboten ist. In Deutschland werden seit dem 19. Oktober 2017 Fahrradfahrer, die während der Fahrt auf ihrem Handy tippen, von der Polizei mit einem Bussgeld in Höhe von 55 Euro zur Kasse gebeten. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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