Während Fahrzeuge mit Benzinmotor stärker nachgefragt werden, gehen die Preise für gebrauchte Diesel-Pkw in den Keller. Viele Selbstzünder kommen in Deutschland sogar gar nicht mehr auf den Markt, sondern werden gleich ins Ausland exportiert. Das und mehr geht aus dem aktuellen DAT-Dieselbarometer hervor.
Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) wirft auch im September ein Auge auf die Situation von Dieselfahrzeugen in Deutschland: Das aktuelle DAT-Dieselbarometer, für das die DAT regelmässige, repräsentative Befragungen beim Automobilhandel in Deutschland zu den Auswirkungen der aktuellen Diskussion um den Diesel, Umweltprämien und drohenden Fahrverboten durchführt, liefert neue Ergebnisse. Klar ist: Der Diesel ist weiterhin auf Talfahrt, bei den Verkäufen wie auch bei den Preisen.
DAT-Dieselbarometer im September: Alle wollen mit Benzin fahren
Stark angestiegen ist etwa die Nachfrage an Benzin-Gebrauchtwagen. Weniger gefragt sind im Gegenzug gebrauchte Diesel-Pkw. Zusammengerechnet ergibt sich laut DAT dennoch ein leichtes Plus im Gesamtmarkt. Wie sich die stärkere Nachfrage von gebrauchten Benzinern auf deren Preis auswirkt, ist noch nicht klar. Hinzukommt das grössere Interesse an Benzin-Neuwagen: 51 Prozent der befragten Autohändler bestätigten, dass die initiierten Umweltprämien zu einem Verkaufsanstieg von Benzin-Autos führten. Das wirkt sich auf die Bestelldauer aus: Kunden müssen länger auf ihren Neuwagen mit Benzinmotor warten. Gleichzeitig verzeichneten 13 Prozent der Händler mehr Absatz bei Autos mit alternativen Antrieben.
Diesel-Pkw werden zunehmend ins Ausland verkauft
Eine weitere Entwicklung betrifft gebrauchte Diesel-Pkw: So gaben 45 Prozent der Händler an, Selbstzünder nicht mehr eigenhändig zu vertreiben, sondern solche Fahrzeuge direkt in Auktionen anzubieten, an andere Händler oder auch direkt ins Ausland zu verkaufen. Das "Diesel-Problem" lässt sich zudem auch an den Standtagen ablesen: Mit durchschnittlich 101 Tagen stehen gebrauchte Selbstzünder erstmals länger als 100 Tage auf dem Hof, bevor jemand zuschlägt – das sind 7 Tage mehr als noch im Vormonat. Zum Vergleich: Gebrauchte Benziner stehen mit durchschnittlich 80 Tagen ganze 21 Tage kürzer beim Händler. Pro Tag und Auto rechnen Händler mit Standkosten von 26 Euro.
Darüber hinaus müssen so gut wie alle Autohändler für mehr Beratungsleistungen aufkommen: Kunden wollen genauestens darüber aufgeklärt werden, welche Einschränkungen mit einem Dieselfahrzeug drohen könnten – Thema Fahrverbote. Ausserdem ist das Interesse an alternativ Antrieben deutlich gestiegen und Kunden möchten hierzu besser informiert werden. Den zusätzlichen Beratungsaufwand bekommen die Händler von den Herstellern und Importeuren meist nicht vergütet, so das Ergebnis der DAT-Befragung. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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