Wer aktuell einen neuen VW-Bus T6 mit Dieselmotor kaufen will, dürfte sich in Geduld üben müssen. Volkswagen liefert das Modell derzeit nicht mehr an die Händler aus. Hintergrund ist ein Problem mit dem Stickoxid-Ausstoss, wie der "Spiegel" berichtet.
Die Probleme mit zu hohen Abgasemissionen von VW-Fahrzeugen scheinen wohl noch immer nicht ganz durchgestanden zu sein. Wie jetzt der "Spiegel" berichtet, liefert VW keine T6-Busse mit Dieselmotor mehr an seine Vertragshändler aus. Und das hat nichts mit Lieferengpässen zu tun, sondern ist einzig und allein auf die schlechten Abgaswerte des beliebten Modells zurückzuführen.
Der Autokonzern hat nach Informationen des Magazins dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg mitgeteilt, dass der Selbstzünder-Bus die bei der Zertifizierung angegebenen Werte für Stickoxid überschreitet.
VW war bei den Abgasen des T6 zu optimistisch
Der durch den realen Spritverbrauch und einen Korrekturwert bestimmte Stickoxid-Wert in den Abgasen wurde von VW offenbar deutlich zu niedrig angegeben, wie der Hersteller in eigenen Tests festgestellt hat. Das dem KBA übermittelte Ergebnis hätte daher auch zu einem sofortigen Zulassungsstopp des Modells führen können, doch durch das Einlenken von VW konnte diese Massnahme zunächst verhindert werden.
Jetzt wollen die Wolfsburger mit Hochdruck nach einer Lösung suchen. Konkret soll es sich dabei um ein weiteres Software-Update handeln, das in nächster Zeit zu einem Rückruf der betroffenen Fahrzeuge führen wird.
Dennoch soll der T6 nach wie vor weiterproduziert werden. Einzig die Auslieferung an die Händler werde derzeit unterbrochen. Wann genau VW mit der neuen Software fertig wird, ist noch nicht bekannt.
Laut VW laufen die Tests mit der neuen Motorsteuerung bereits. Betroffene Besitzer sollten ohnehin rechtzeitig benachrichtigt werden. VW hofft auf eine schnelle Lösung des Problems.
Der Bulli gehört zum Markenkern von VW
Der "Bulli" gehört nicht nur zu den charakteristischsten Modellen des VW-Konzerns. Seit seiner Einführung im Jahr 1950 als VW T1 ist das Fahrzeug mit kleiner Grundfläche und hohem Nutzwert auch eines der erfolgreichsten Automodelle des Herstellers aus Wolfsburg.
Die neueste Version, die vor zwei Jahren auf den Markt kam, wurde in Deutschland bereits rund 90.000 Mal verkauft. Bisher ist der Bulli noch nicht mit alternativen Antrieben verfügbar.
Schon in der nächsten Generation könnten aber Hybridantriebe und reine Elektroversionen den Erfolg des Fahrzeugs weiterführen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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