Wer einen Pkw mit Diesel-, Gas- oder Elektroantrieb nutzt, muss im Winter ein paar Dinge beachten, um auch langfristig Spass am fahrbaren Untersatz zu haben. Im Gegensatz zum Benziner haben die drei Antriebsarten einige Besonderheiten.
Minusgrade setzen nicht nur der normalen Autobatterien heftig zu. Gerade Elektroautos leiden unter den niedrigen Temperaturen. Wo Benziner in der Regel keine besonderen Probleme zeigen, können Akkus, aber auch Gasmischungen und Dieselkraftstoff Tücken haben. Damit der Motor am Morgen nicht streikt oder sie plötzlich liegen bleiben, sollten Autofahrer dieser Antriebsarten besonders im Winter ein paar wichtige Dinge berücksichtigen.
Elektroantrieb im Winter mit Schwächen
Auch wenn ein moderner Lithium-Ionen-Akku eines Elektroautos über andere Kapazitäten verfügt, als eine normale Autobatterie, gilt für beide im Prinzip das gleiche: Akkus mögen keine Kälte. Minusgrade und niedrige Temperaturen sorgen dafür, dass die Akkus massiv an Kapazität verlieren und das bedeutet gleichzeitig einen deutlichen Reichweitenverlust. So hat der TÜV Süd zusammen mit der "auto motor & sport" beim Wintertest für Elektroautos Reichweiteneinbussen von bis zu 47 Prozent ermittelt.
Der Hauptgrund dafür liegt darin, dass das Elektrolyt in den Akkuzellen bei niedrigen Temperaturen dickflüssiger wird und die elektromechanischen Prozesse dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden – der Widerstand erhöht sich und die Batterie kann nicht mehr so viel Strom erzeugen. Ein weiteres Winter-Manko bei Elektroautos ist der erhöhte Energiebedarf. Der Leistungskiller Nummer eins ist dabei die Heizung, die sehr viel Energie frisst. Aber auch andere elektrische Einheiten, wie Licht und Scheibenwischermotor benötigen mehr Energie. Das alles führt zu einer erheblichen Mehrbelastung des Akkus.
Erdgasantrieb mit mehr Reichweite
Wer mit einem Erdgasantrieb im Winter unterwegs ist, hat im Gegensatz zu Elektro-Fahrern sogar Grund zur Freude. Wie das Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) berichtet, zieht sich das getankte CNG (Compressed Natural Gas) bei Kälte zusammen. Dadurch kann der Gas-Tank mehr Treibstoff fassen, was gleichzeitig bedeutet, dass Sie längere Strecken mit ihrem Gasantrieb fahren können. Je nachdem wie viel das Fahrzeug verbraucht, kann die Reichweite bis zu 20 Kilometer zunehmen. Wichtig: Auch wenn die Temperaturen wieder steigen, bleibt der Druck im Tank gleich – ein Sicherheitsrisiko besteht daher nicht.
Fahrzeughalter, die das Flüssiggas LPG (Liquified Petroleum Gas) tanken, müssen bei der Propan-Butan-Mischung auf die Wintertauglichkeit achten. Besteht das Gemisch zu einem zu hohen Anteil aus Butan, kann es zu Startschwierigkeiten kommen, da Butan bei Temperaturen unter null Grad nicht mehr richtig verarbeitet werden kann. Laut TÜV Süd stellen die meisten Gaslieferanten aber rechtzeitig auf eine wintertaugliche Gasmischung um.
Diesel kann bei Minusgraden streiken
Diesel-Fahrer haben im Winter manchmal das Problem, dass der Motor einfach abstirbt. Das liegt daran, dass die Paraffine im Kraftstoff bei Minusgraden Kristalle bilden, die dann zu einer Verstopfung der Kraftstofffilter führen können – diesen Prozess nennt man Versulzung. In der Regel wird in der Zeit von November bis Ende Februar an Tankstellen Dieselkraftstoff verkauft, der eine Kältefestigkeit von bis zu minus 20 Grad vorweist.
Vom mancherorts verbreiteten "Trick", dem Diesel Benzin oder Additive beizumischen, um so der Versulzung vorzubeugen, raten Auto-Experten allerdings dringend ab. Gerade moderne Dieselmotoren könnten dadurch Schaden nehmen. Eine Alternative wäre eine Kraftstoffheizung, die es als Zubehör im Autofachhandel gibt. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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