Frankreich will offenbar an das Geld seiner wohlhabenden Bürger: Wie die britische Zeitung "Independent" berichtet, plant Präsident Emmanuel Macron für das kommende Jahr eine Steuer auf Luxusgüter wie etwa teuren Schmuck, Luxusjachten und Supersportwagen. Kaufen die Reichen aus Frankreich schon bald beim deutschen Autohändler ein?
In vielen Ländern Europas werden Stimmen um eine sogenannte "Reichensteuer" laut, die besonders wohlhabende Menschen zu einem grösseren Beitrag an Steuergeldern verpflichten soll. In Frankreich scheint sich nun ausgerechnet der neu gewählte Präsident Emmanuel Macron mit einer solchen Steuer auseinanderzusetzen – gerade er war bisher nicht dafür bekannt, wohlhabendere Schichten stärker zur Kasse bitten zu wollen. In der öffentlichen Wahrnehmung war der 39-Jährige für viele Menschen in Frankreich bislang sogar ein Symbol der reichen Oberschicht. Doch laut der britischen Zeitung "Independent" scheint es in seiner Regierung nun Überlegungen zu geben, teuren Schmuck, luxuriöse Jachten und Supersportwagen mit einer Extrasteuer zu belegen.
Werden Supersportwagen in Frankreich ab 2018 deutlich teurer?
Bislang sollte es unter Macron nur eine Steuer auf Immobilienvermögen ab einem bestimmten Wert geben. Luxusgüter, wie die oben genannten, wären bei einer solchen Steuerreform nicht berücksichtigt worden. Doch jetzt scheint die französische Regierung umschwenken zu wollen: Für das Haushaltsjahr 2018 könnten die Steuerpläne bereits umgesetzt werden. Ab welchem Kaufpreis dann beispielsweise Sportwagen mit der Steuer bedacht werden, ist noch nicht zu erfahren.
Seit Bekanntwerden des möglichen Vorstosses meldeten sich schon einige kritische Stimmen zu Wort. Der allgemeine Tenor: Eine solche Besteuerung würde dem französischen Staat kaum Mehreinnahmen bringen. Selbst eine Sammlung teurer Fahrzeuge übersteige selten den Wert von einer oder zwei Millionen Euro. Daneben sei ein Immobilienvermögen in guter Lage schnell mit mehreren Millionen zu bewerten – deshalb sollte der Staat eher hier ansetzen. Möglicherweise will die französische Regierung mit der Massnahme aber auch einen Beitrag zum gesellschaftlichen Gerechtigkeitsempfinden leisten.
Schlechtere Geschäfte für Bugatti, Ferrari und Co.?
Wie sich Macron nun letztlich entscheiden wird, ist noch unklar. Das Steuergesetz soll in den nächsten Wochen verhandelt werden. Ob Luxus- und Sportwagenhersteller bei einer möglichen Einführung der Steuer tatsächlich mit sinkenden Absätzen zu rechnen hätten, ist ebenfalls noch unsicher. Französische Käufer könnten etwa auch auf den deutschen Markt zurückgreifen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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