Ein alter, völlig vergilbter und verstaubter Sportwagen für 1,8 Millionen Euro: das ist der Ferrari 365 GTB/4 Daytona von 1969, der 40 Jahre in einer japanischen Scheune stand. Seine Besonderheit: Er besteht aus Aluminium und wurde nur ein einziges Mal gefertigt.
Der Ferrari Daytona gehört zu den wertvollsten italienischen Oldtimern überhaupt. Noch exklusiver ist der Ferrari 365 GTB/4 aus Aluminium von 1969: Er ist eine einmalige Anfertigung und wurde vor einiger Zeit in einer Scheune eines Ferrari-Sammlers in Japan entdeckt – völlig verstaubt. In diesem Zustand ging der Oldie jetzt für 1,8 Millionen Euro bei RM Sotheby's über den Tresen.
Ferrari 365 GTB/4 Daytona ist keine Fälschung
So einen Fund gibt es in der heutigen Zeit eigentlich nicht mehr. Längst haben Sammler die Scheunen der Welt abgeklappert, findige Geldanleger die alten Autos für sich entdeckt. Deshalb war auch beim Aluminium-Daytona zunächst Skepsis vorhanden: Ist das Modell möglicherweise eine Fälschung? Warum stellt jemand ein so seltenes Fahrzeug vier Jahrzehnte unbeachtet und unberührt in eine alte Scheune? Doch der anerkannte Ferrari-Experte Marcel Massini nahm das Unikat genau unter die Lupe und bescheinigte dessen Echtheit. Laut seiner Begutachtung passen die Teilenummern von Motor und Getriebe zu alten Ferrari-Werksaufzeichnungen und die vorhandenen Papiere zum Auto.
Und die Substanz ist – abgesehen von der zentimeterdicken Staubschicht auf dem Lack und den zerschlissenen Ledersitzen – eine ausserordentlich gute: Unter dem roten Alu-Kleid des Renners sitzt ein 4,4-Liter-V8 mit rund 350 PS und einer schlanken Laufleistung von 36.390 Kilometern. Das Karosseriedesign stammt von berühmten Autodesigner Sergio Scaglietti – dieser hat am Auto sogar händische Markierungen hinterlassen. Von den fünf aus Aluminium gefertigten Daytonas ist das Auktionsfahrzeug das einzige, das seiner Zeit eine Strassenzulassung erhalten hat.
Sammler schlagen sich um den Daytona
So ist es auch kein Wunder, dass Autosammler und Ferrari-Fanatiker bei der kürzlich erfolgten Auktion von RM Sotheby's eine regelrechte Bieterschlacht veranstalteten. 1,8 Millionen Euro sind selbst für ein solches Exemplar eine Menge Geld – immerhin wurde das Auto so versteigert, wie es gefunden wurde. Etwaige Restaurationsarbeiten muss der glückliche Besitzer dann selbst durchführen. Vielleicht lässt er das Auto aber auch einfach, wie es ist: ein automobiler Zeitzeuge mit ordentlich Patina. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.