Autofahren in Griechenland muss abenteuerlich sein: Die Griechen fahren laut einer Erhebung am aggressivsten. Insgesamt hat die Höflichkeit im europäischen Strassenverkehr aber leicht zugenommen.
Die Europäer sind vorsichtiger und höflicher am Steuer geworden - mit Ausnahme der Griechen und Franzosen. Risiken am Steuer nehmen vor allem auch die Schweden in Kauf. Das ist das Ergebnis einer jährlichen Befragung von Autofahrern in zwölf europäischen Ländern, die am Mittwoch von der Unternehmensstiftung Vinci Autoroutes veröffentlicht wurde.
Kaum jemand hält Tempolimit immer ein
Riskantes Fahrverhalten ist in Europa weit verbreitet. Von 14 erhobenen Werten haben sich aber immerhin acht verbessert.
- 88 Prozent gaben an, hin und wieder die erlaubte Geschwindigkeit zu überschreiten - ein Prozentpunkt weniger als im vergangenen Jahr.
- 61 Prozent halten sich nicht immer an den Sicherheitsabstand. Das ist ein Minus von drei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.
Zwar haben immer noch 84 Prozent der Befragten Angst vor aggressiven anderen Fahrern, allerdings hat die Höflichkeit im Strassenverkehr im Durchschnitt offenbar etwas zugenommen:
- Beleidigungen nahmen um einen Prozentpunkt auf 55 Prozent ab.
- Es wurde weniger gehupt (51 Prozent, 2019: 53 Prozent).
- Fahrer biegen seltener plötzlich rechts ab (34 Prozent, 2019: 36 Prozent).
Griechen fahren aggressiv, Schweden unvorsichtig
Interessant ist der Ländervergleich: Die Griechen führen die Tabelle der gefährlichsten Fahrweisen an, die Briten sind das Schlusslicht.
- Die Griechen fahren mit 47 Prozent am häufigsten nah auf das Fahrzeug vor ihnen auf und fluchen zusammen mit den Franzosen am häufigsten (70 Prozent).
- Die Spanier hupen am meisten (66 Prozent).
Aber auch in Nordeuropa finden sich Verkehrssünder. Mit 92 Prozent der Befragten überschreiten die Schweden am häufigsten die erlaubte Geschwindigkeit und schauen mit 88 Prozent der Befragten am häufigsten länger als zwei Sekunden nicht auf die Strasse.
In zwei Bereichen nahm das riskante Verhalten zu: Mehr Fahrer gaben an, beim Fahren über ein Bluetooth-System zu telefonieren oder ihr Navi einzustellen. Befragt wurden 12.400 Menschen ab 16 Jahren. (af/AFP)
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