2017 gab es zwar weniger Verkehrsunfälle mit Personenschaden, doch die Zahl der Verkehrstoten wird auf dem Vorjahresniveau stagnieren – das prognostiziert der ADAC. Insgesamt kann die Entwicklung jedoch positiv betrachtet werden.
Immer noch fordert der Strassenverkehr in Deutschland jedes Jahr viele Opfer. Wie viele es bis zum Jahresende genau werden, hat der ADAC jetzt prognostiziert. Demnach wird die Zahl der im Jahr 2017 im Strassenverkehr getöteten Menschen mit 3.215 auf einem ähnlich hohen Niveau liegen wie im Vorjahr. Mit 3.206 Verkehrstoten war 2016 ein historischer Tiefststand erreicht worden, der nach bisherigen Schätzungen in diesem Jahr nicht unterboten werden kann. Vergleicht man diese immer noch sehr hohe Zahl jedoch mit jener aus den frühen 1970er Jahren, erscheint sie geradezu ermutigend: Damals starben in einem Jahr mehr als 21.000 Menschen auf den Strassen in Deutschland. Bis zum Jahr 2010 ist die Zahl der Verkehrsopfer kontinuierlich gesunken. Seitdem haben sich die Opferzahlen nicht mehr stetig verringert.
Verkehrsunfälle: Rückgang bei Unfällen mit Personenschaden
Ebenfalls auf gleichem Niveau wie 2016 bleibt die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle: Nach den Prognosen des ADAC werden sie mit 2,59 Millionen auf dem Vorjahreswert stagnieren. Ein Blick auf die Statistik mit den Unfällen mit Personenschaden zeigt, dass es in diesem Bereich erfreulicherweise einen Rückgang geben wird: Die Zahl sinkt gegenüber 2016 um deutliche drei Prozent auf 299.000. Auch die Zahl der Verunglückten ist rückläufig: Nach den Schätzungen des ADAC nimmt sie um 2,5 Prozent ab und liegt in diesem Jahr bei 390.000.
Weniger Pkw-Insassen und Fussgänger tödlich verunglückt
Schlüsselt man die Verkehrstode nach der Art der Fortbewegung auf, so ergibt sich ein positives Bild für Pkw-Insassen und Fussgänger: Die Unfallbilanz der ersten neun Monate des Jahres 2017 zeigt, dass in beiden Gruppen weniger Personen tödlich verunglückten, als noch 2016. Im gleichen Zeitraum starben allerdings mehr Motorradfahrer und Insassen von Güterkraftfahrzeugen. Die Zahl der getöteten Radfahrer stagnierte.
Bundesregierung verfehlt ihr Ziel
Das von der Bundesregierung im Jahr 2010 ausgegebene Ziel, die Zahl der damals 3.648 getöteten Personen im Strassenverkehr bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent zu verringern – das entspräche nur noch 2.200 Verkehrsopfern pro Jahr – wird nach Ansicht des ADAC nicht ohne zusätzliche Anstrengungen erreicht werden können. Dazu zählen etwa die Verbreitung von Fahrerassistenzsystemen, zusätzliche Schulungsmassnahmen und mehr Aufklärungsarbeit im Bereich Strassenverkehr. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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