Klebrige Flecken finden sich jetzt im Hochsommer auf vielen Autodächern und Motorhauben. Der Belag ist natürlich, aber dennoch nicht harmlos. Wer Schäden am Lack verhindern will, sollte schnell handeln.

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Juli und August sind Monate, in denen Blattläuse am zahlreichsten die Bäume bevölkern. Vor allem Linde und Ahorn werden häufig von diesen Parasiten befallen.

Sie saugen an den Blättern und scheiden dabei eine meist transparente Zuckerlösung aus, die als Honigtau bekannt ist. Der tropft von den Blättern – und von da auf parkende Autos.

Honigtau als hervorragender Nährboden für Pilze

Der Honigtau an sich ist nicht gefährlich. Jedoch bietet die zuckrige Flüssigkeit einen idealen Nährboden für Pilze. "Diese Pilze bilden einen schwarzen aggressiven Belag. Gerade in der prallen Sonne brennt sich das Zucker-Pilz-Gemisch in den Autolack ein", erklärt Jörg Kirst, Techniker beim ADAC Berlin-Brandenburg.

Er empfiehlt deshalb, das schmutzige Auto möglichst bald aus der prallen Sonne zu fahren und den Lack gründlich zu reinigen. Nicht immer genügt dafür die Fahrt durch die Waschstrasse.

Die klebrige Schicht ist schwierig zu entfernen

Der klebrige Belag ist so zäh, dass die rotierenden Bürsten von Waschanlagen ihn oft nicht restlos entfernen werden. Dann sollte man die restlichen Stellen des Honigtaus mit feuchten Lappen einweichen und vorsichtig wegwischen.

In hartnäckigen Fällen helfen Reinigungsmittel aus dem Autofachhandel. Gründliche Arbeit leistet auch Reinigungsknetmasse. Sie nimmt beim Abziehen die zähen Beläge mit.

Wenn allerdings der verpilzte Honigtau lange einwirken kann, ohne dass er abgewaschen wird, führt das häufig zu dauerhaften Lackschäden.

Zur Vorbeugung hilft es, das Auto nach dem Waschen mindestens zweimal jährlich mit Hartwachs zu behandeln. Dann haften schädliche Beläge wie Honigtau nicht so gut.

Baumpollen färben im Frühjahr Autos gelb

Zwei bis drei Monate vor dem Auftreten des Honigtaus lernen Laternenparker ein anderes Naturphänomen kennen: Baumpollen.

Vor allem Anfang Mai stehen die Birken, Erlen, Fichten, Linden und andere Bäume in voller Blüte. Autofahrer bemerken das ausser an der Blütenpracht über ihren Köpfen auch an den Pollenbelägen auf dem Autoblech.

Gefährlich ist der gelbe Belag selbst nicht, erklärt Vincenzo Lucà vom TÜV Süd: "Pollen greifen Autolack nicht an, denn sie sind sehr, sehr weich. Schwieriger wird es, wenn sich die Pollen mit etwas anderem, zum Beispiel mit Saharasand verbinden. Dann kann es zu einem Schmirgeleffekt kommen."

Pollen können sich mit anderen Substanzen vermischen

Auch kommt es vor, dass sich Pollen mit Harzen oder Honigtau vermischen. In diesem Fall fühlt sich die Pollenschicht nicht weich und trocken, sondern klebrig oder rau an. Dann ist schnelles und doch vorsichtiges Entfernen der gelben Beläge geboten.

Bei Vermischung mit Honigtau sind die vorgenannten Massnahmen richtig. Besondere Vorsicht sollten Autofahrer bei Sandbeimischung walten lassen. Hier gilt es, zunächst auf jedes Scheuern und Polieren zu verzichten.

Bei Baumpollen lohnt eine aufwendige Wäsche meist nicht, solange die Blütensaison andauert. Am nächsten Tag sieht das Auto sonst wieder genauso aus – zumindest dann, wenn es weiterhin regelmässig unter Bäumen parkt.

Das Auto kurz abzuspülen, ist für eine schnelle Reinigung ausreichend. Dabei sollte man die Innenseite der Frontscheibe nicht vergessen. Denn auch dort lagert sich schnell eine Pollenschicht ab. Vor allem bei starker Sonneneinstrahlung kann sie die Sicht behindern.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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