Nicht einmal einen Monat hielt der 0-400-0-Rekord des Bugatti Chiron stand: Mit einem Koenigsegg Agera RS hat die schwedische Sportwagenschmiede die Zeit für das irre Beschleunigungsrennen nochmals deutlich unterboten – satte fünf Sekunden war das 1.360 PS starke Geschoss schneller.

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Am 11. September 2017, pünktlich zur IAA in Frankfurt, vermeldete Bugatti eine Rekordfahrt mit dem Chiron: Die Disziplin, die daraus besteht, auf 400 km/h zu beschleunigen, um anschliessend eine Vollbremsung bis zum Stillstand einzuleiten, hatte der 1.500-PS-Sportwagen in ziemlich glatten 42 Sekunden (41,96) abgeschlossen – Weltrekord für ein strassenzugelassenes Fahrzeug. Doch wie es eben so ist im hart umkämpften Markt der Supersportwagen, liess sich die Konkurrenz nicht lange bitten: Der Kleinserienhersteller Koenigsegg will mit einem Modell des Agera RS jetzt ganze fünf Sekunden schneller gewesen sein.

37,28 Sekunden: Koenigsegg ist deutlich schneller als Bugatti

Stattgefunden hat die Rekordfahrt der Schweden am 1. Oktober 2017 auf einem Flugplatz im dänischen Vandel. Bis Tempo 400 vergingen auf einer Strecke von 1958 Metern rund 26,88 Sekunden, genau genommen standen auf dem Tacho des Agera RS sogar 403 km/h. Das anschliessende Bremsmanöver von 403 auf 0 dauerte weitere 9,56 Sekunden und benötigte eine Strecke von 483 Metern. Zusammengerechnet benötigte das Fahrzeug 37,28 Sekunden für die Disziplin, die nur mit Autos gefahren werden kann, die tatsächlich mehr als 400 Stundenkilometer erreichen können. Am Steuer des Rekordwagens sass der schwedische Koenigsegg-Werksfahrer Niklas Lilja.

Zum Vergleich: Der Bugatti Chiron erreichte erst nach 32,6 Sekunden die 400-km/h-Schallmauer, benötigte für den Bremsvorgang allerdings etwa zwei Zehntelsekunden weniger als der Koenigsegg. Am Ende standen 41,95 Sekunden auf der Uhr. Für die Rekordfahrt buchte man bei Bugatti natürlich hohe Prominenz: Niemand Geringeres als Ex-Formel-1-Rennfahrer Juan Pablo Montoya klemmte sich für den Versuch hinter das Steuer des französischen Boliden.

Duell der Giganten: 1.500 PS gegen 1.360 PS

Beim Kräftemessen auf dem Papier hat der Chiron dennoch die Nase vorne: Sein 8,0 Liter grosser W16-Motor mit vier Turboladern treibt alle vier Räder an und katapultiert das knapp zwei Tonnen schwere Gefährt in 2,5 Sekunden auf Tempo 100. Das Herz des Koenigsegg Agera RS besteht aus einem V8-Turbomotor mit 5,1 Litern Hubraum und 1.360 PS Maximalleistung. Mit etwas mehr als 1,3 Tonnen ist der Agera RS zwar deutlich leichter als der Chiron. Für den Vortrieb müssen allerdings ausschliesslich die beiden hinteren Räder sorgen.

Die rechnerisch erreichbare Höchstgeschwindigkeit des Bugatti liegt im Übrigen bei 463 km/h – eine Hochgeschwindigkeits-Rekordfahrt will der französische Hersteller ohnehin noch nachliefern, um wenigstens den Titel des schnellsten Serienautos der Welt für sich verbuchen zu können.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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