Das GTI-Treffen am Wörthersee in Österreich ist eines der grössten VW-Treffen der Welt. Das Potenzial hinter der Veranstaltung ist natürlich auch dem Wolfsburger Autobauer selbst nicht entgangen. Seit 2006 tritt der Konzern als Hauptsponsor des Treffens auf.

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In diesem Jahr findet das GTI-Treffen am Wörthersee in Reifnitz vom 13. bis zum 16. Mai statt. Seinen Ursprung hatte die legendäre Kult-Veranstaltung aber bereits 1982. Damals trafen sich rund 100 GTI-Fans, um ihre automobile Leidenschaft miteinander zu teilen. Heute ist das Treffen mit rund 200.000 Besuchern eines der grössten der Welt. Was früher noch als reines Spass-Event galt, kam in den letzten Jahren aber aufgrund der wachsenden Kommerzialisierung zunehmend in die Kritik. Kritiker sehen in dem Treffen nur noch eine Werbeveranstaltung des VW-Konzerns. Der Mehrheit der Besucher scheint das allerdings egal zu sein.

Werbeplattform für den VW-Konzern

Seit dem Einstieg als Hauptsponsor des GTI-Treffens am Wörthersee steht VW auch in der Pflicht. Zum einen fällt und steht die Organisation mit den VW-Machern, zum anderen will man den Fans auch etwas für ihr Geld bieten. Genau hier scheint VW aber den Spagat zu schaffen. Damit die Unterhaltung abseits des PS-Kults nicht zu kurz kommt, haben die Wolfsburger in den vergangenen Jahren unter anderem namhafte Musikgrössen wie Die fantastischen Vier (2008), DJ Ötzi (2009) oder Peter Maffay (2010) hinzugeholt. In diesem Jahr soll der Volksfest-Charakter allerdings wieder dem wesentlichen Mittelpunkt der Veranstaltung weichen - der Liebe zu VW, PS und coolen Karren.

Showcars sorgen für Hingucker

Dass VW den eigenen Anspruch nicht auf die leichte Schulter nimmt, zeigt der Einsatz der Marke, der natürlich nicht ganz uneigennützig ist. Bereits in den vergangenen Jahren hatte VW selbst mit spektakulären Studien wie dem VW Golf GTI Gran Turismo Concept für Aufsehen gesorgt. Und auch in diesem Jahr legt VW kräftig nach. Mit der seriennahen Golf GTI Clubsport Studie (265 PS) präsentiert der Konzern den stärksten GTI aller Zeiten auf dem Treffen am Wörthersee - nicht etwa auf einer der grossen internationalen Automessen. Nostalgiker kommen mit dem VW T1 Race Taxi, einer 530 PS starken Rennversion des legendären Ur-Bullis, auf ihre Kosten.

Der VW-Nachwuchs bekommt im Zuge des Treffens auch eine eigene Bühne, um sich zu präsentieren. Traditionell dürfen sich die Auszubildenden des Konzerns an einer eigenen Studie austoben. In diesem Jahr wird das ein modifizierter VW Golf R Performance sein.

Audi, Skoda und Co. mischen mit

Aber nicht nur VW selbst nutzt die Bühne für Werbezwecke. Auch die anderen Tochterhersteller stellen ein paar Sahneschnitten aus dem Portofolio vor. So fährt Audi mit dem TT Clubsport Turbo ein 600 PS starkes Showcar auf, das sogar mit einer Weltneuheit auftrumpft. Erstmals kommt hier ein elektrischer Turbo-Verdichter in einem Benzinmotor zum Einsatz.

Und auch Skoda lässt sich das Potenzial der Fan-Kultur nicht entgehen und zeigt gleich fünf Concept Cars, zu denen unter anderem das Topmodell Skoda Octavia RS zählt. Das Highlight aus Skoda-Sicht ist allerdings die Pick-up-Studie FUNstar, die von den Skoda-Azubis entworfen und aufgebaut wurde. Das sorgt nicht nur für erhöhte Aufmerksamkeit, sondern bindet auch gleich noch den Nachwuchs-PS-Fan an die Automarke.

Die etwas andere Tuning-Messe

Zugegeben, der eigentliche Ursprung - nämlich das Aufleben des VW Golf GTI - rückt beim Wörtherseetreffen inzwischen mehr und mehr in den Hintergrund. Zwar wird der Besucher immer noch von einer Granitstatue in Form eines GTI begrüsst, der VW-Konzern und andere Tuner nutzen die Gelegenheit aber auch, um für sich selbst und andere Modelle reichlich Werbung zu machen. Zwar bleibt dabei alles im VW-Rahmen, aber egal, ob Audi, Skoda oder Porsche - alles was mit Volkswagen zu verbinden ist, findet Platz in Reifnitz.

So passt es dann auch, dass VW-Haustuner ABT zusammen mit H&R seine 400 PS starke Version des Golf R zum Besten gibt. Ein echter Dampfhammer, der das eigene VW Flaggschiff GTI Clubsport zumindest leistungstechnisch in den Schatten stellt.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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