Drogen, Alkohol oder ein pralles Punktekonto in Flensburg: Gründe, warum Autofahrer zu einer MPU verdonnert werden, gibt es viele. Doch wie läuft die Medizinisch-Psychologische Untersuchung, die im Volksmund auch "Idiotentest" genannt wird, eigentlich ab?
Wer seine Fahrerlaubnis verloren hat, weil er zum Beispiel mehrfach unter Alkoholeinfluss Auto gefahren ist, eine Trunkenheitsfahrt mit mehr als 1,6 Promille in der Akte stehen oder in Flensburg zu viele Punkte gesammelt hat, muss zur MPU. Zumindest, wenn der Verkehrssünder nach Absitzen seiner Sperrzeit wieder aktiv am Strassenverkehr teilnehmen möchte.
Klare Gliederung
Die MPU folgt einem vorgegebenen Ablauf: Begonnen wird mit dem Ausfüllen von Fragebögen, bevor Leistungstests und eine medizinische Untersuchung stattfinden. Als Letztes steht ein psychologisches Gespräch an, bevor die Entscheidung fällt, ob verkehrsrelevante Beeinträchtigungen vorliegen.
Die Fragebogen dienen dabei den späteren Gesprächen mit dem Arzt und dem Psychologen als Grundlage. Teil des Leistungstests sind diverse Untersuchungen, bei denen die Prüfer die Reaktionsgeschwindigkeit sowie die Konzentration und Wahrnehmung der MPU-Kandidaten testen. Wie genau die Prüfungen aussehen, hängt von den Vorgaben des Gutachtens ab.
Der dritte Bestandteil ist die medizinische Untersuchung. Mittels der Anamnese, einem Untersuchungsgespräch, erhält der Arzt Informationen zur gesundheitlichen Vorgeschichte und der aktuellen Befindlichkeit des Prüflings. Auch hier wird der Untersuchungsumfang durch die individuelle Fragestellung der MPU bestimmt. Bei Punktesündern fällt sie beispielsweise nicht so umfangreich aus, wie bei Fahrern, die ihre Fahrerlaubnis aufgrund von Alkohol- und Drogendelikten verloren haben. Hier werden meist auch Blut- und/oder Urinuntersuchungen angeordnet.
Gespräch mit dem Psychologen
Abschliessend folgt ein persönliches Gespräch mit einem Psychologen. Dieses ist der wesentliche Bestandteil der MPU, aus der das spätere Gutachten hervorgeht. Hier geht es nicht darum Schuldfragen zu klären, sondern zu erfahren, wie die Fahrer mit ihren Verkehrsauffälligkeiten umgehen und welche Konsequenzen sie daraus ziehen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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