Der Gesetzgeber schreibt eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vor. Automobilclubs wie der ADAC empfehlen hingegen, Autoreifen schon ab drei bis vier Millimetern Profil zu ersetzen. Warum Sie Ihre Reifen nicht unbedingt bis auf die Mindestprofiltiefe herunterfahren sollten, und welche sicherheitsrelevanten Auswirkungen das hätte, lesen Sie im Folgenden.

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Ein Autoreifen besteht aus einem tragenden Unterbau, der sogenannten Karkasse, einer Wulst, die ihn mit der Felge verbindet, einer Seitenwand und der Lauffläche. Die Lauffläche weist wiederum ein von Reifen zu Reifen unterschiedliches Profil auf, das aus Blöcken, Rillen und Lamellen besteht. Zwischen den Profilblöcken, die den Kontakt zur Strasse herstellen, wird die Profiltiefe eines Reifens bestimmt.

Gesetzliche Mindestprofiltiefe: 1,6 Millimeter

In Paragraf 36, Absatz zwei der Strassenverkehrs-Zulassungs-Ordnung ist festgeschrieben: "Das Hauptprofil muss am ganzen Umfang eine Profiltiefe von mindestens 1,6 mm aufweisen; als Hauptprofil gelten dabei die breiten Profilrillen im mittleren Bereich der Lauffläche, der etwa 3/4 der Laufflächenbreite einnimmt". Diese gilt sowohl für Sommer- als auch für Ganzjahres- und Winterreifen.

Der ADAC warnt: Reifen nicht auf Mindestprofiltiefe abfahren

Dass die gesetzliche Mindestprofiltiefe nicht ausreicht, um einen zu jeder Zeit sicheren Kontakt zur Fahrbahn zu gewährleisten, davor warnen Automobilclubs wie der ADAC. Diesem zufolge nimmt die Haftung eines Autoreifens bei Nässe schon ab vier Millimetern Profiltiefe spürbar ab. Das liegt daran, dass die Profilrillen nicht mehr genug Wasser aufnehmen und abfliessen lassen können. Schieben die Reifen eine Bugwelle aus Wasser vor sich her, drohen sie, den Kontakt zur Strasse zu verlieren - Aquaplaning tritt auf.

Der ADAC rät daher, Sommerreifen ab einer Profiltiefe von drei Millimetern oder weniger zu ersetzen, Winterreifen bereits bei vier Millimetern Restprofil. Gerade in der kalten Jahreszeit müssen die Autoreifen viel Wasser, Schnee und Matsch verdrängen, um eine ausreichende Haftung zu gewährleisten.

So messen Sie die Profiltiefe an Ihren Autoreifen

Moderne Reifen verfügen in der Regel über eine Reifenverschleissanzeige. Dabei handelt es sich um kleine Stege in den Rillen des Hauptprofils, die quer zur Laufrichtung angebracht sind. Befindet sich das Profil auf einer Höhe mit den Stegen, ist die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern erreicht - einige Hersteller warnen auch bereits vorher mit höheren Stegen.

Alternativ können Sie die Profiltiefe auch manuell mit einem mechanischen oder einem digitalen Profiltiefenmesser sowie mit einer Ein-Euro-Münze messen. Stecken Sie diese in die Profilrillen und der Messingrand der Münze ist nicht mehr zu sehen, ist das Profil noch gut. Befinden sich Rand und Profil auf einer Höhe, beträgt die Profiltiefe noch etwa drei Millimeter.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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