Mitfahrgelegenheiten können eine günstige Alternative zu anderen herkömmlichen Reisemitteln sein. Die Mitfahrt von A nach B hat neben vielen Vorteilen aber auch ein paar Nachteile.
Wer an Anbieter von Mitfahrgelegenheiten denkt, dem fällt ganz sicher auch BlaBlaCar ein. Das französische Unternehmen hat seit Kurzem auch die Portale mitfahrzentrale.de und mitfahrgelegenheit.de übernommen, um seine führende Position unter Mitfahrzentralen weiter auszubauen. Doch warum boomt das Geschäft so und was sind die Vorteile dieses beliebten Prinzips?
So funktionieren Mitfahrzentralen
Die Nutzung von blablacar.de und Co. ist einfach: Zunächst werden ganz einfach im Internet Startpunkt und Wunschziel auf der jeweiligen Anbieter-Homepage eingegeben, dann erscheinen passende Inserate von Fahrern, die genau diese Strecke abfahren. Während einige Portale eine vorherige Anmeldung voraussetzen, zeigen andere auch ohne die Kontaktdaten des Fahrers an, sodass die Kontaktaufnahme einfach ist. Auch der geforderte Preis für die Fahrt erscheint sofort, in der Regel handelt es sich dabei nur um eine Umlage der Spritkosten. Üblich sind je nach Benzinpreisniveau, Fahrzeug und Verbrauch zwischen 5 und 7 Euro pro 100 km.
Den passenden Fahrer auswählen
In einem kurzen Telefonat oder per SMS kann dann geklärt werden, ob Fahrer und Passagier zusammenpassen. Die verbleibende Ungewissheit kann sowohl als Vor- als auch Nachteil gedeutet werden: Während viele Beifahrer lebhafte Gesellschaft während der Fahrt schätzen, liegt die Toleranzgrenze bei anderen deutlich niedriger und der rege Austausch mit einem Fremden auf engstem Raum wird schnell zur Qual. Wer Mitfahrzentralen ausprobieren möchte, sollte sich darüber vorher im Klaren sein.
Unschlagbar: der Preis
Für Mitfahrzentralen spricht ohne Frage der Preis, der in der Regel nur von Fernbusanbietern ähnlich günstig angeboten werden kann. Bahnfahren ist im Vergleich deutlich teurer. Davon abgesehen ändern sich die Kosten nicht kurz vor der Fahrt, unüberschaubare Preisstrukturen wie bei der Bahn müssen Reisende bei Mitfahrgelegenheiten nicht befürchten. Aus diesem Grund können Mitfahrgelegenheiten auch eine günstige Alternative zu anderen Transportmitteln für Berufspendler, die regelmässig weitere Strecken zurücklegen müssen, sein.
Wo bleibt die Spontaneität?
In Sachen Spontaneität müssen Nutzer von Mitfahrzentralen Abstriche machen, denn für sehr kurzfristige Trips gib es möglicherweise keine passenden Fahrer mehr. Auch sind Reisende in der Regel häufig abhängig von Sammelspots wie Hauptbahnhöfen oder Flughäfen, wo sie von den Fahrern eingesammelt oder abgesetzt werden. Hier ist allerdings Verhandlungsgeschick gefragt: Für 5 Euro mehr ist der eine oder andere Fahrer vielleicht geneigt, seinen Fahrgast auch bis zur Haustür zu bringen.
Nichts für den Familienurlaub
Grundsätzlich sind Mitfahrgelegenheiten eher für Singles und Alleinreisende praktisch, die eine grössere Stadt als Ziel haben - je bekannter die Stadt, desto mehr Angebote werden sie auf den Portalen finden. Für Grossfamilien auf dem Weg in den Urlaub und mit haufenweise Gepäck im Anschlag ist diese Alternative zum eigenen Auto eher weniger geeignet, denn das Platzangebot der Mitfahrgelegenheit ist begrenzt, schliesslich werden häufig noch andere Fahrgäste mitgenommen. Generell sollten aber auch Alleinreisende vorher klären, wie viel Platz im Auto für Gepäck zur Verfügung steht.
Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit
In Sachen Verlässlichkeit sind die Reisenden abhängig von ihren Mitfahrgelegenheiten - und natürlich auch von den Verkehrsbedingungen. Genau wie mit dem eigenen Pkw sind sie Staus oder Strassensperrungen ausgeliefert, darüber hinaus kann sich der Fahrer auch schon mal um eine halbe Stunde verspäten. Während die Bahn dank des Schienennetzes deutlich schneller ist - trotz möglicher Verspätungen - sind Busreisende ähnlich abhängig vom Verkehr wie Nutzer von Mitfahrgelegenheiten.
Zuletzt darf ein Punkt nicht fehlen: Umweltfreundlich sind Mitfahrzentralen in jedem Fall, denn wenn nicht jeder mit dem eigenen Auto unterwegs ist und übrige Plätze im Wagen gefüllt werden, werden Ressourcen und die Umwelt geschont. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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