Französischer Vorstoss beim selbstfahrenden Auto: Das Navya Autonom Cab soll schon ab 2018 völlig eigenständig durch die Pariser City fahren und Passagiere befördern. Das Start-up will damit die etablierten Hersteller hinter sich lassen. Kann das funktionieren?

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Wenn etablierte Hersteller wie Audi, Bosch, Daimler, General Motors oder auch Google und Apple an der Technik des autonom fahrenden Autos arbeiten, wie kann dann ein nahezu unbekanntes Start-up aus Frankreich die Branche überraschen? Diese Frage steht im Raum, wenn man einen Blick auf das Navya Autonom Cab wirft. Das Unternehmen will sein Robotertaxi schon 2018 zur Serienreife bringen – einsatzbereit für den Verkehr in Paris.

Navya Autonom Cab bietet Platz für sechs Personen

In der Hauptstadt Frankreichs wurde das Fahrzeug jetzt auch vorgestellt: Mit einer Gesamtlänge von 4,65 Metern ist das Autonom Cab weder sonderlich klein, noch besonders gross. Die meisten Autos der Mittelklasse kommen in etwa auf diese Grösse. Ganze sechs Personen finden auf zwei einander zugewandten Sitzreihen Platz. Einen Fahrersitz gibt es nicht – somit gibt es auch keine "Aufsichtsperson" mehr. Navya begründet diesen Schritt unter anderem damit, dass das Autonom Cab über die "anspruchsvollste Multi-Sensor-Technologie" auf dem Markt verfüge. Konkret bedeutet das: zehn Lidar-Sensoren, sechs Kameras, vier Radar-Systeme und zwei Antennen zur Positionsbestimmung per Satellit. Beschleunigung und Rotation des Fahrzeugs werden mit einem zusätzlichen Lagesensor bestimmt.

Angesichts des Technik-Feuerwerks sorgt auch der von Navya angepeilte Verkaufspreis von 250.000 Euro pro Taxi für wenig Überraschung. Schon Mitte des nächsten Jahres sollen die ersten Exemplare an Partnerunternehmen des Start-ups ausgeliefert werden. Im dritten Quartal planen die Franzosen mit dem freien Verkauf.

Bis zu 90 km/h schnell

Fans von Fahrdynamik werden das Robotertaxi wohl kaum ins Herz schliessen: Mit einem 34 PS starken Elektromotor soll das rund zwei Tonnen schwere Gefährt maximal 90 km/h schnell. Das Unternehmen schickt jedoch schon einmal voraus, dass es mit Fahrgästen an Bord nicht schneller als 50 km/h fahren soll. Zur Wahl stehen zwei verschiedene Akku-Typen mit einer Kapazität von 22 oder 33 Kilowattstunden. Zehn Betriebsstunden sollen mit der grösseren Version möglich sein.

Zwar hat das Start-up im Pariser Geschäftsviertel La Defense bereits autonome Shuttle-Busse im Einsatz. Dennoch erscheinen die Ziele, die sich Navya mit dem Autonom Cab gesetzt hat, ambitioniert. Ob Mitte 2018 schon die ersten Modelle im Einsatz sind, hängt nicht zuletzt auch von der Gesetzeslage ab.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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