Neu sind Oberklasse-Autos wie der BMW 7er, die Mercedes S-Klasse oder der Audi A8 für Otto Normalverbraucher praktisch unbezahlbar, doch nach rund zehn Jahren können sich auch Otto-Normalverdiener eine gebrauchte Oberklasse-Limousine leisten. Doch ganz ohne Haken ist dieses Geschäft nicht.

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Der Traum vom Luxus: Oberklasse-Autos werden entweder von Chauffeuren oder Leinwand-Agenten gelenkt, Privatkunden dagegen fahren Golf. Das ändert sich auf dem Gebrauchtmarkt: Der Preisverfall ist bei Modellen der Prägung 7er BMW, Mercedes S-Klasse oder Audi A8 enorm. Über den Daumen können Sie mit einem Prozent Preisminderung pro Monat rechnen.

Vergleich: Alter BMW 735i vs. neuer VW Polo

Die luxuriöse Limousine BMW 735i aus Bayern kostete 2003 gut 70.000 Euro, heute sind es noch 12.000 Euro. Neu bekommen Sie zu diesem Preis einen kleinen VW Polo mit karger Grundausstattung, im BMW reisen vier Personen komfortabel und leise auf geschmeidigen Ledersitzen. Dazu hat der Oberklasse-Wagen Xenon-Scheinwerfer, Navigation und einen kräftigen Achtzylinder-Motor an Bord.

Aber: Der Oberklasse-Motor benötigt auch entsprechend viel Sprit, selbst bei vorsichtiger Fahrweise gut 14 Liter - mehr als doppelt so viel wie ein Polo. Das 2:1-Verhältnis können Sie auf die sonstigen Unterhaltskosten übertragen. Ein BMW 735i schlägt im Monat mit rund 500 Euro Unterhalt zu Buche, der Polo kommt mit halb so viel aus.

Launische Oberklasse

Auch in anderen Bereichen können sich ältere Oberklasse-Autos launisch geben, bei der Abgasnorm etwa: Dicke Luxuswägen erfüllen oft nicht mehr die aktuellen Werte, erhalten daher nur eine gelbe Umweltplakette und können schon bald nicht mehr in Umweltzonen fahren. Es gibt für solche Fälle teilweise zwar Nachrüstpartikelfilter, diese kosten aber gut und gerne 1.000 Euro. Auch die Versicherungseinstufung kann bei älteren Limousinen sehr hoch liegen.

In der Anschaffung zwar weit günstiger als zum Erscheinungstermin, kosten Oberklasse-Autos während der Nutzung also genauso viel wie eh und je. Oder sogar mehr: Geht mal etwas kaputt, muss die Werkstatt teure Teile ersetzen, die im schlimmsten Fall auch noch rar geworden sind. Dann zahlt der Besitzer des gebrauchten Luxuswagens noch einmal drauf.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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