Der ab 2018 auch für Benziner verpflichtende Partikelfilter soll den BMW M3 und BMW M4 die leichte Carbon-Kardanwelle kosten. Wegen des erhöhten Platzbedarfs des Filters will der Hersteller künftig eine dünnere, aber etwas schwerere Hochleistungsgelenkwelle aus Stahl verwenden. Die Fahreigenschaften sollen sich nicht verändern.
Die strengeren Emissionsgrenzen bei Benzinmotoren fordern bei BMW ihren Tribut: Die fast 70.000 ausgelieferten Modelle der aktuellen M3- und M4-Baureihe wurden bislang allesamt mit einer besonders leichten Carbon-Kardanwelle ausgeliefert. BMW wies bisher gerne darauf hin, wie vorteilhaft dieses Bauteil im Vergleich zu einer herkömmlichen Welle sei. 40 Prozent sollte Kohlefaser an dieser Stelle leichter sein als Stahl, rotierende Massen und Dynamik würden davon profitieren. Doch jetzt muss sie weg: Der ab 2018 geforderte Russpartikelfilter für Ottomotoren benötigt Platz unter dem Fahrzeug. Die Carbonwelle muss deshalb einem dünneren aber schwereren Pendant aus hochfestem Stahl weichen.
BMW M3 und M4 sollen weiterhin schnell bleiben
Die strengeren Obergrenzen für die Feinstaubemission gelten bereits ab September 2017. Für neu zugelassene Benzin-Direkteinspritzer, wie es BMW M3 und M4 sind, haben die Hersteller mit der Politik jedoch eine Karenzzeit von einem Jahr ausgehandelt. Daher tauschen die Münchner das Bauteil ab November zwar aus, den Partikelfilter gibt es dennoch erst im Laufe des nächsten Jahres. Er wird dann im frei gewordenen Raum im Mitteltunnel unter dem Fahrzeug montiert werden.
An den Fahrleistungen der beiden Hochleistungsmodelle soll sich laut BMW aber nichts ändern. Konkrete Beweise oder Fahrwerte liefert der Hersteller bisher jedoch nicht. Auch die Frage, wie viel Kilogramm die Stahlwelle denn nun wirklich schwerer ist, als jene aus Carbon, bleibt vorerst unbeantwortet. Sicher ist jedoch: Im limitierten M4 GTS und im Produktionszeitraum begrenzten M4 CS bleibt es beim Carbonteil.
Der Partikelfilter ist notwendig
Ohne den neuen Partikelfilter können die M-Modelle die neue gesetzliche Obergrenze an Feinstaubteilchen nicht erreichen. Auch andere Hersteller rüsten ihre Benzinmodelle nach und nach mit den Filtern aus. Der Grund für den Ausstoss an Russpartikeln liegt bei den hohen Einspritzdrücken der immer öfter eingesetzten Direkteinspritzung: Die Gemischbildung im Brennraum ist nicht optimal, es verbleiben unverbrannte Bestandteile im Abgas, die als Partikel ausgestossen werden. Im Partikelfilter werden die meisten davon eingefangen, um sie später komplett zu verbrennen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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