Während in einigen Bundesländern die Sommerferien schon begonnen haben, ziehen diese und nächste Woche auch die anderen Länder nach. Volle Strassen sind somit vorprogrammiert. Aber das ist noch lange nicht alles, worauf Autoreisende im Urlaub gefasst sein sollten. Von Mautkosten bis Bussgelder gibt es noch viel mehr zu beachten.

Mehr zum Thema Mobilität

Am kommenden Wochenende rechnet der ADAC mit einem vorläufigen Stau-Höhepunkt auf den deutschen Autobahnen. Nachdem in Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Sommerferien bereits in vollem Gange sind, ziehen allein diese Woche Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein nach. Hinzukommen zahlreiche Sommerurlauber aus Skandinavien, den Niederlanden und anderen Regionen Europas. Die Hauptverkehrsrouten, insbesondere in Richtung Norden und Süden sowie zu Nord- und Ostsee werden damit erneut einer extremen Reisewelle ausgesetzt. Mit Bayern, wo die Sommerferien erst am 30. Juli starten, haben Ende des Monats dann alle Bundesländer Sommerferien.

Sommerferien: Wann sollten Sie losfahren?

Autoreisende, die die Möglichkeit haben, unter der Woche an einem Werktag in den Urlaub aufzubrechen, sollten diese Chance laut ADAC auch nutzen, ideal sei Dienstag oder Mittwoch. An beiden Tagen wird mit einer entspannteren Verkehrslage gerechnet. Stau gänzlich auszuschiessen, scheint in den kommenden Wochen aber nahezu unmöglich.

Wer nicht unter der Woche starten kann, sondern auf die Wochenenden ausweichen muss, sollte wenn möglich die Verkehrsspitzen meiden und antizyklisch, also nachts fahren. So ist es laut ADAC an Freitagen zwischen 13 und 20 Uhr erfahrungsgemäss am vollsten auf den Strassen, an Samstagen reihen sich die Blechlawinen überwiegend zwischen 10 und 18 Uhr aneinander und an Sonntagen ist das Staurisiko zwischen 14 und 19 Uhr am grössten.

Fahrzeit nicht ausreizen

Einige Autofahrer haben sich auch die Ochsentour vorgenommen und wollen mit dem eigenen Auto bis nach Spanien oder Portugal fahren. Um möglichst schnell ans Ziel zu kommen, sind dabei Fahrzeiten von bis zu zehn Stunden kein Einzelfall. Genau hier liegt aber ein grosses Risiko, denn lange Fahrten sind extrem anstrengend und führen zu Müdigkeit, die im schlimmsten Fall tödlich enden kann. Schon der berüchtigte Sekundenschlaf kann schwerwiegende Folgen haben. Wer etwa bei Tempo 100 nur zwei Sekunden lang die Augen zu hat, legt laut ADAC einen unkontrollierten Blindflug von 56 Metern hin. Die Experten machen darauf aufmerksam, dass Müdigkeit ähnliche Auswirkungen auf die Reaktionszeit und die Konzentration hat, wie der Einfluss von Alkohol.

Aus diesem Grund sollte schon bei kleineren Anzeichen von Müdigkeit, also häufigem Augenblinzeln, schweren Lidern oder Augenbrennen der nächste Rastplatz angesteuert werden. Auch häufiges Gähnen, plötzliches Frieren und unwillkürliche Kopfbewegungen sind Warnzeichen, bei denen unmittelbar eine Pause eingelegt werden sollte. Dabei reicht es meistens schon aus, ein Nickerchen von 15 bis 20 Minuten zu halten und anschliessend durch ein paar Bewegungen den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen.

Mautstrecken einplanen

Wer nicht das Mammutprogramm über die Landstrassen abspulen möchte, wird auf der Fahrt ans Urlaubsziel auf den Mautstrecken im europäischen Ausland teils kräftig zur Kasse gebeten. In der Schweiz wird eine Jahresvignette verlangt, in Österreich ein 10-Tagespickerl und in Frankreich, Spanien und Portugal wird streckenbezogen abkassiert. Zudem sollte in jedem Fall eine Kreditkarte mitgeführt werden, denn an vielen Mautstellen wird inzwischen kaum noch Personal angesetzt und auch die Barzahlung ist nicht überall möglich. Generell rät der ADAC dazu, sich schon vor der Reise genau über die Mautbestimmungen der jeweiligen Reise- und Durchreiseländer zu informieren, um böse Überraschungen und Bussgelder zu vermeiden. Besonders Gespannfahrer sollten hier die Augen offen halten, denn die Klassifizierungssysteme unterscheiden sich von Land zu Land.

Tanken im Urlaub

Um auch bei den Kraftstoffkosten zu sparen, ist es ratsam, sich im Vorfeld der Reise über die jeweiligen Spritkosten in den Urlaubsländern zu informieren. In Frankreich, Österreich, Kroatien oder Spanien sind die Preise für Benzin und Diesel häufig niedriger als in Deutschland. In Italien, den Niederlanden und in der Schweiz wird es dagegen in der Regel etwas teurer. Wer noch ausreichend Sprit im Tank hat, sollte hier nach Möglichkeit erst wieder nach der Grenze tanken. Allerdings gilt im Ausland wie in Deutschland auch, dass die Spritpreise stark von der jeweiligen Region abhängig sind. Eine Tank-App kann hier ein nützlicher Helfer sein.

Bussgelder im Ausland

Was hierzulande gilt, sollte im Ausland erst recht gelten: Verkehrsverstösse gilt es in jedem Fall zu vermeiden, denn die Bussgelder sind im europäischen Ausland meist deutlich teurer als in Deutschland. Besonders in Skandinavien können für zu schnelles Fahren schnell ein paar Hundert Euro fällig werden. Auch Überholverstösse und Telefonieren am Steuer kann empfindliche Geldstrafen nach sich ziehen, die bis zu 600 Euro kosten können – bei vergleichsweise unspektakulären Vergehen. Aus diesem Grund sollten sich Urlauber nicht nur an die Tempolimits halten, sondern auch aufmerksam die Verkehrsschilder im Auge behalten.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.