Rost am Auto gehört der Vergangenheit an? Nicht unbedingt! Zwar sorgt eine Vollverzinkung für rost- und blasenfreies Blech an allen sichtbaren Teilen, doch die braune Pest kann trotzdem zuschlagen. Wie Sie Rost am Auto am besten vorbeugen, erfahren Sie hier.
Viele Autofahrer können sich noch an Zeiten erinnern, in denen es normal war, das ein Auto nach wenigen Jahren Gebrauch hässliche braune Flecken an Türen, Kotflügel und dem Unterboden bekam. Rost zernagte jeden noch so schönen Zweitwagen, wenn dieser nicht ständig in einer trockenen Garage geparkt werden konnte. Spätestens seit der Einführung der vollverzinkten Karosserie (Audi wandte diese Prozedur ab 1985 als erster Hersteller in der Grossserie an), sollte die störende Korrosion aber ein Ende haben. Gänzlich rostfrei ist ein moderner Pkw dennoch nicht.
Rost an Motorhaube und Kotflügel behandeln
Gerade Vielfahrer sollten Bauteile wie Motorhaube und Kotflügel ab und zu nach Roststellen untersuchen. Der Grund ist simpel: Durch aufgewirbelte kleine Steine, welche mit hoher Geschwindigkeit auf der Front des Autos auftreffen, kann der Lack abplatzen. Das Ergebnis: Ohne schützende Lackschicht, beginnt der Rost schon bald zu blühen. Selbst verzinkte Bleche sind gegen den Beschuss nicht geschützt. Denn wenn die Zinkschicht erst einmal verletzt ist, bildet sich auch hier Korrosion.
Ist es bei Ihrem Auto bereits zu spät, und Steinschläge haben auf der Fahrzeugfront bereits einige Rostflecken verursacht, sollten Sie wie folgt vorgehen: Schleifen Sie die betroffene Stelle mit einem feinen Schleifpapier ab, um den oberflächlichen Rost zu entfernen. Anschliessend behandeln Sie die Stelle mit einem passenden Lackstift-Set (am besten vom Markenhersteller, damit die Lackfarbe genau übereinstimmt). Ist der Farblack aufgetragen und getrocknet, kommt noch einmal eine Schicht Klarlack darüber.
Rostschäden durch Streusalz kann vorgebeugt werden
Gerade im Herbst und Winter treten aber noch zwei andere Probleme auf den Plan, die das Rosten Ihres Pkw vorantreiben können: Streusalz und Laub von Bäumen. Ersteres sammelt sich gerne in den Radkästen und feinen Ritzen und Rillen im Unterboden. Dort fördert es die Korrosion des Stahls, wenn es nicht schleunigst wieder ausgewaschen wird. Eine regelmässige Vollwäsche mit Unterbodenreinigung schützt daher effektiv vor Rostbildung. Lassen Sie den Unterboden bei der nächsten Inspektion am besten auch auf Risse und Schäden prüfen – hier kann ebenfalls Wasser und Salz eindringen.
Laub und Nadeln von Bäumen machen vor allem dann Ärger, wenn Ihr Auto oft unter ebenjenen geparkt wird. Sind erst einmal die Ablaufkanäle, Rinnen und Spalten der Karosserie verstopft, sind Rostnester langfristig vorprogrammiert. Das überlaufende Wasser sucht sich dann nämlich einen anderen Weg, der Innenraum wird feucht, Rost an unlackierten Karosserieteilen kann entstehen. Auch verklebte Ablaufstopfen können das eben beschriebene Problem hervorrufen. Sorgen Sie deshalb für saubere Wasserabläufe bei der Wagenwäsche, indem Sie mit einer schmalen Staubsaugerdüse alle Ritzen und Kanten gründlich ab- und aussaugen.
Langfristiger Schutz mit Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung
Um Scharniere und Schlösser vor Rost zu schützen, empfiehlt sich eine regelmässige Behandlung mit Fett. Diese Prozedur können Sie im Übrigen auch an den empfindlichen Löchern von Zierleisten oder Wagenheberaufnahmen durchführen. Wer es besonders gut mit seinem Auto meint, kann auch die freiliegenden Fahrwerksteile (Achsen und Gelenke) mit einem speziellen Fett pflegen – Regenfahrten können diese Schicht allerdings wieder recht schnell wegspülen.
Wer einen besonders effektiven und langfristigen Rostschutz für sein Fahrzeug möchte, kommt um eine professionelle Behandlung mit elastischem Unterbodenschutz samt Hohlraumkonservierung nicht herum. Nur eine solche Schutzschicht, die mit hohem Druck in jedem Winkel des Unterbodens gespritzt wird, kann das Fahrzeug mehrere Jahre vor Korrosion bewahren. Der Nachteil: Die Kosten für eine derartige Rostkur liegen bei bis zu 1.000 Euro. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.