Rekordwagen Mercedes-Benz T 80
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So war es vor allem ein unrühmliches Kapitel der Menschheitsgeschichte, das dem T80 einen Strich durch die Rechnung machte: der zweite Weltkrieg.
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Für zeitgenössische Beobachter muss der T80 wie der Vorbote einer anderen Zeit oder eine ausserirdische Maschine gewirkt haben.
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Auch heute erinnert das kühne Projekt mehr an ein Flugzeug als an ein Automobil.
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Ein Grund sind sicher die seitlich angebrachten Flügel, die beim T80 jedoch das exakt umgekehrte Profil aufweisen. So sollen sie Abtrieb statt Auftrieb beisteuern.
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Statt abzuheben, planten die Stuttgarter damit den Angriff auf den Geschwindigkeitsrekord von John Cobb.
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Der brachte es auf den Bonneville Salt Flats im Jahre 1938 auf mehr als 590 km/h. Sein Fahrzeug wurde dabei sogar von zwei Flugzeugmotoren angetrieben.
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Und auch der „Pilot“ für dieses ambitionierte und gefährliche Unterfangen stand bereits fest. Hans Stuck (hier auf einem Foto aus dem Jahre 1931) sollte eine neue Bestmarke für Landfahrzeuge aufstellen. Angepeiltes Ziel: unglaubliche 650 km/h.
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Das wäre sein Arbeitsplatz gewesen. Auffällig ist vor allen das im oberen Bereich extrem abgeflachte Lenkrad.
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Trotz der kompromisslos stromlinienförmig konstruierten Karosserie (cW-Wert von 0,18) war dafür natürlich enorm viel Leistung notwendig. Die Ingenieure um Ferdinand Porsche gingen von nicht weniger als 3.000 PS aus.
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Doch dabei sollte es nicht bleiben, sodass der DB 603 Flugmotor mit 44,5 Litern Hubraum und einer Spitzenleistung von 3.500 PS ins Gitterrohrchassis (lediglich 124,5 Kilogramm schwer) kam. Ein riesiger Kompressor sorgte für genügend Frischluft in den zwölf Brennräumen.
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Nicht zuletzt aufgrund des enormen Platzbedarfs des Motors sowie des gigantischen Getriebes besitzt der Mercedes T80 eine charakteristisch langgezogene Silhouette. Über acht Meter stehen zu Buche.
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Interessantes Detail: Während die Front recht konventionell mit einer Achse daherkommt, steht der Rekordwagen hinten auf zwei Achsen. Irgendwie muss das enorme Leistungspotenzial schliesslich auf den Boden gebracht werden. Der Durchmesser der Räder beträgt dabei satte 1,17 Meter.
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Der T80 entstand übrigens nicht – wie damals eigentlich üblich – auf der Basis eines konventionellen Grand-Prix-Rennwagens, sondern wurde von Grund auf neu entwickelt.
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Der originale und gewissermassen unvollendete T80 von 1939 ist übrigens vollständig erhalten und geniesst wohlbehütet im Bestand von Mercedes-Benz Classic seinen Ruhestand.
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Besucher können das noch immer beinahe futuristisch wirkende Projektfahrzeug inmitten prominenter Schwestermodelle begutachten.