Zur Innenraum-Aufbereitung Ihres Autos gehört eine gute Pflege der Sitze – insbesondere wenn diese mit Leder bespannt sind. Ohne die richtige Lederpflege im Auto nutzt sich das Material schnell ab. Ähnlich wie bei der menschlichen Haut wird das Leder trocken und brüchig – es entstehen Risse, die bald nicht mehr zu kaschieren sind. Um Schäden vorzubeugen oder zu mindern und den Wiederverkaufswert Ihres Wagens zu erhalten, gibt es eine Menge guter Lederpflegemittel und Lederfarben, die abgenutztes Autoleder wieder glänzen lassen. Erfahren Sie hier, was Sie mit einer guten Auto-Lederpflege alles erreichen.

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Tipps für die Lederpflege in Ihrem Auto

Vor jeder Behandlung müssen Sie das Autoleder zuerst gründlich reinigen. Saugen Sie dazu den Ledersitz zunächst mit einem Staubsauger ab. Denken Sie an den Bürstenaufsatz des Staubsaugers, damit sie nicht mit dem Kunststoff des Saugrohrs über das Leder reiben. Sie können stattdessen auch einen Handfeger mit weichen Borsten verwenden.

Um das Autoleder porentief zu reinigen, stehen Ihnen verschiedene Lederpflege-Produkte zur Auswahl. So gibt es zum Beispiel ein Leather Care, das Cleaner und Conditioner in einem ist. Es wird mit einem Mikrofasertuch eingerieben. Lassen Sie das Mittel einwirken und streifen Sie mögliche Überreste ab. Dieses Produkt kann das Autoleder nicht nur reinigen – es frischt dieses gleichzeitig auf. Verwenden Sie für die Lederpflege im Auto grundsätzlich ein Tuch und keinen Schwamm. Mit einem typischen Schwamm würden Sie den Schmutz auf dem ganzen Sitz verteilen. Zudem sollten die Lederpflegemittel nicht mit den Händen in Berührung kommen, da sie chemische Zusätze enthalten, die Hautirritationen hervorrufen können.

Der Klassiker unter den Auto-Lederpflege-Produkten ist die Lederseife. Sie wird mit einem speziellen Schwamm (günstig im Fachhandel erhältlich) eingerieben und anschliessend mit einem Tuch getrocknet. Danach wird der Sitz mit Lederbalsam behandelt. Verwenden Sie dazu ein trockenes Tuch. Mit dem Lederbalsam machen Sie sogar kleinere Kratzer an der Lederoberfläche ungeschehen. Alle Lederpflegemittel können Sie auch für das Lenkradleder und für lederne Armstützen verwenden.

Wie häufig sollte man die Lederpflege im Auto durchführen?

Wie oft ein Autoleder zu pflegen ist, hängt zu einem gewissen Grad von der Liebe zu Ihrem Auto ab. Auch relativ verschlissenes Autoleder lässt sich noch reparieren und kann fast wieder wie neu aussehen. Wenn Sie es jedoch so weit kommen lassen, müssen Sie Ihr Autoleder zusätzlich färben, um es wieder in Schuss zu bekommen. Deswegen empfiehlt es sich, die Lederpflege an Ihrem Auto regelmässig alle paar Monate durchzuführen.

Autoleder färben – geht das?

Ja: Um verschlissene, aufgescheuerte Stellen wieder frisch aussehen und Kratzer verschwinden zu lassen, können Sie Autositze aus Leder ganz einfach färben. Wenden Sie das Mittel punktuell dort an, wo es nötig ist. Die Farbe zieht in das Leder ein und gleicht sich an die Umgebung an – Sie brauchen also nicht das gesamte Autoleder zu färben.

Bevor Sie jedoch das Autoleder färben, sind einige Vorarbeiten nötig: Zunächst reinigen Sie die Sitze mit Lederseife wie oben beschrieben. Anschliessend rauen Sie die zu färbenden Stellen mit einem Leder-Schmirgelpapier an, damit die Farbe einziehen kann. Zusätzlich muss das Leder entfettet werden. Tragen Sie dazu einen Leder-Entfetter auf. Leder-Entfetter erhalten Sie ebenfalls im Fachhandel oder in Onlineshops.

Nun können Sie die Lederfarbe mit einem Schwamm auftragen. Halten Sie sich dabei an die Anweisungen, die dem jeweiligen Produkt beiliegen. Wenn die Farbe trocken ist, lässt sich das Autoleder pflegen, indem Sie einen Leder-Protector für Glattleder einreiben und einziehen lassen. Diese Pflegemittel haben meist einen UV-Schutz für Ledersitze, die häufiger Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Gerade bei Cabrios ist dieser UV-Schutz ein Muss.

Lässt sich gerissenes Autoleder reparieren?

Auch das ist möglich. Wenn das Leder gerissen ist oder sich an einer Stelle vom Sitz löst, sollten Sie eine Werkstatt aufsuchen, da für eine professionelle Autoleder-Reparatur einige Spezialmittel und -Werkzeuge benötigt werden. Das sind die einzelnen Arbeitsschritte:

  • Unter den Riss wird ein Reparaturfilz geschoben, der als Unterlage dient. Der Riss wird sorgfältig zurechtgeschnitten, eventuell abstehende Fransen entfernt. Schliesslich wird das Leder Kante für Kante mit der Vlies-Unterlage verklebt. Dabei muss äusserst sorgsam vorgegangen werden, damit sich die geflickte Stelle am Ende nicht aufwölbt.
  • Nach dem Verkleben wird die Stelle mit einem Spezialschmirgelpapier geschliffen, damit die Rissnarbe weich und abgerundet wird. Es folgt eine Behandlung mit einem Entfettungsmittel, bevor das eigentliche Reparaturmaterial aus Gerbharz auf die Narbe gestrichen werden kann.
  • Danach geht es an die Prägung der geschmirgelten Reparaturstelle. Mithilfe einer Strukturabnahme wird die behandelte Stelle in die ursprüngliche Lederstruktur zurückverwandelt. Die Abnahme hat ein Muster, das der Struktur des Originalleders ähnelt. Sie wird mit einem Heissluftföhn erhitzt und dann auf die behandelte Stelle gepresst.
  • Am Ende wird die Reparaturstelle mit der richtigen Lederfarbe eingesprüht und mit Glanz- oder Mattcover komplettiert. Das Ergebnis ist ein tadellos geflickter Ledersitz, dem man die geflickte Stelle nicht mehr ansieht. Für eine solche Autoleder-Reparatur müssen Sie allerdings einen Fachmann mit einiger Erfahrung beauftragen.

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