Schlaglöcher sind ein Ärgernis, über das sich viele Autofahrer zurecht beklagen. Allerdings ist nicht immer mangelnde Instandsetzung die Ursache für die Strassenschäden. Gerade jetzt nach dem Winter platzen viele Strassen einfach auf. Das müssen Sie jetzt beachten.
Nach jedem Winter ist der ohnehin schon hohe Reparaturbedarf auf deutschen Strassen nochmals höher. Der Grund: Viele kleine und mittelgrosse Schlaglöcher sind während des Winters durch in den Asphalt einsickerndes und später gefrierendes Wasser entstanden. Der grössere Platzbedarf von Eis sprengt die Fahrbahn geradezu auf, den Rest erledigt die Blechlawine darüber. Die Fahrzeuge schleudern auch den letzten Rest Belag aus dem entstandenen Loch.
Kommunen und Landkreise müssen Schlaglöcher ausbessern
Kommunen und Landkreise sind dafür zuständig, öffentliche Wege, Strassen und Plätze in einem Zustand zu halten, der als verkehrssicher angesehen werden kann. Doch nicht immer sitzt das Staatsgeld locker, wenn es um diese Aufgabe geht. Manchmal kommen die Bauunternehmen auch nicht schnell genug voran, etwa, wenn es besonders viele Schäden gibt. Als Autofahrer müssen Sie daher besonders wachsam sein: Denn ein Schlagloch kann erheblichen Schaden an Ihrem Pkw anrichten, wenn es besonders gross ist oder Sie ungünstig hineinfahren.
Typisch sind etwa Beschädigungen an der Flanke des Reifens, die früher oder später zu einem platten Pneu führen. Tipp: Kleine Reifenlöcher finden Sie am besten mit einer Flasche Seifenwasser, das Sie auf den Bereich geben, in dem Sie das Loch vermuten – Blasenbildung zeigt dann sofort, wo der Schaden ist. Sobald Sie dort einen Schaden vermuten, sollten Sie das Übel einen Fachmann begutachten lassen, denn ein angeknackster Reifen kann eine tickende Zeitbombe sein! Auch ein pulsierendes Bremspedal oder ein rüttelndes Lenkrad können Anzeichen für einen Schlagloch-Schaden sein. Ein polterndes Fahrwerk weist auf beschädigte Koppelstangen oder ausgeschlagene Querlenker hin.
Melden Sie das Schlagloch
Wenn Sie ein gefährliches Schlagloch erspähen oder sogar hineingefahren sind, sollten Sie es sofort der Gemeinde beziehungsweise einer verantwortlichen Stelle melden. In der Regel wird die Stelle dann schnell ausgebessert. Schwieriger wird es, wenn Ihr Pkw tatsächlich einen kostspieligen Schaden durch die beeinträchtigte Fahrbahn erlitten hat. Denn es ist in diesem Fall nicht so einfach, einen Schadensersatz geltend zu machen. Der Grund: Der Gesetzgeber erwartet, dass Sie sich als Autofahrer auf schlechte Strassenzustände einstellen.
Nur in äusserst seltenen Fällen können Sie hier also Geld vom Staat erwarten. Ein Beispiel wäre, wenn der Eigentümer der Strasse, also in den meisten Fällen der Landkreis, weder die Gefahr beseitigt noch auf sie hingewiesen hat. Hinzu kommt, dass Sie nachweisen müssen, mit angepasster Geschwindigkeit gefahren zu sein und keine Chance hatten, rechtzeitig auszuweichen. Klingt fast unmöglich? Ist es aber nicht. Hilfreich ist es zum Beispiel, den Schaden am Auto sowie das Schlagloch sofort zu fotografieren und wenn möglich, einen Zeugen heranzuziehen. Schreiben Sie ausserdem Datum und Uhrzeit auf und rufen Sie schnellstmöglich bei der bei Autobahnmeisterei oder dem Gemeinde- bzw. Bezirksamt an.
Im Notfall hilft nur die Vollkaskoversicherung
Wer alle genannten Punkte zweifelsfrei nachweisen kann, hat gute Chancen auf einen finanziellen Ausgleich. Für alle anderen gilt: Auf diese Weise entstandene Schäden kann nur die Vollkaskoversicherung regulieren. Handelt es sich aber um einen eher kleineren Schaden, lohnt sich deren Einsatz aus Gründen des Schadenfreiheitsrabatts kaum. Auch eine Selbstbeteiligung kann einen etwaigen finanziellen Ausgleich zunichte machen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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