Die Schweiz macht Ernst: Einige Modelle mit manipulierten Dieselmotoren dürfen nicht mehr zugelassen werden. Betroffen sind die Marken Porsche, Mercedes und Audi.
Die Schweiz hat ein vorläufiges Zulassungsverbot für Fahrzeuge mit manipulierten Dieselmotoren erlassen. Betroffen davon sind zwei Modelle von Porsche sowie ein Mercedes-Transporter. Schon zugelassene Autos dieser Typen dürfen vorerst weiterfahren.
Das Schweizer Bundesamt für Strassen (Astra) hat einige Modelle von Porsche und Mercedes geprüft und wegen manipulierter Software einen Zulassungsstopp verhängt.
Dabei geht es um den Porsche Macan mit Drei-Liter-Dieselmotor, den Porsche Cayenne mit 4,2-Liter-Diesel und den Transporter Mercedes Vito mit 1,6-Liter-Dieselmotor nach Abgasstufe Euro 6. Das vorläufige Zulassungsverbot gilt ab 17. August.
Mercedes hatte Lieferung bereits gestoppt
In Deutschland hatte das KBA Mercedes schon Ende Mai zu einem Rückruf und zum Auslieferungsstopp für das betroffene Modell aufgerufen. Daimler hat daraufhin die Auslieferung gestoppt.
Auch in die Schweiz liefert der Hersteller dieses Fahrzeug momentan nicht. Laut Daimler geht es um 24 Mercedes Vito mit diesem Dieselmotor, die bestellt wurden, die Daimler aber derzeit nicht ausliefert.
Nicht betroffen von dem Beschluss sind die schon in der Schweiz zugelassenen Fahrzeuge. Die dürfen weiterhin fahren und auch gebraucht gehandelt werden. Allerdings fordert die Behörde eine spätere Umrüstung.
Auch Audi betroffen
Vor einer Woche hat das Astra bereits einen Zulassungsstopp für einzelne Dieselmodelle der Marke Audi erlassen. Dabei geht es um die Typen Audi A6 und A7 der Generation C7 mit Drei-Liter-Dieselmotor der Abgasstufe Euro 6. Die dürfen erst wieder zugelassen werden, wenn die Einrichtungen zur Abgasmanipulation nachweislich beseitigt wurden. Dieser Erlass des Astra ist am 10. August in Kraft getreten.
Nicht betroffen von dem Zulassungsstopp sind ausdrücklich die Audi A6/A7 des Modelljahres 2018/2019 (Generation C8).
Auch bei den fraglichen Audi dürfen schon zugelassene Autos mit manipulierten Dieselmotoren weiterfahren. Über die dem Astra bekannten Adressen werden die Halter gegebenenfalls zu Werkstattbesuchen im Rahmen von Rückrufaktionen aufgefordert.
Porsche produziert seit sechs Monaten keine Diesel mehr
In Deutschland hatte das KBA im Mai einen Rückruf der Porsche Macan und Cayenne mit Dieselmotor veranlasst. Dadurch musste Porsche knapp 60.000 Modelle zurück in die Werkstatt holen. Auch dabei ging es um den Cayenne mit dem 4,2 Liter grossen V8 TDI und den Macan mit dem 3,0-Liter-V6-TDI.
Schon im Februar 2018 hat Porsche die Produktion von Modellen mit Dieselmotor komplett gestoppt. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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