Berlin (dpa/tmn) - Der Yeti hat mittlerweile den Staffelstab weitergereicht: Seit 2017 müssen Skoda-Kunden auf den Karoq zurückgreifen, wenn sie ein Kompakt-SUV des tschechischen Herstellers neu kaufen möchten.
Als Gebrauchter kommt der Yeti nach wie vor infrage. Denn er bewirbt sich mit gutem Abschneiden bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) sowie mit geringer Pannenanfälligkeit.
"Nicht beeindruckend, aber überdurchschnittlich gut" trete das Auto beim staatlich verordneten Pflicht-Check auf, bilanziert der "TÜV Report 2018". Beim Fahrwerk machen nur die Manschetten der Antriebswellen häufiger als bei anderen Autos Probleme. Bremsleitungen und -schläuche seien so gut wie nie von Mängeln betroffen. Patzer leistet sich der Yeti allerdings bei den Bremsscheiben, die wie die Lichteinstellung der Frontscheinwerfer schon bei der ersten HU nach drei Jahren überdurchschnittlich oft beanstandet werden. Häufiger Ölverlust tritt ab der zweiten HU auf.
Sein bei der Kfz-Hauptuntersuchung insgesamt gutes Abschneiden spiegelt sich auch in der ADAC-Pannenstatistik wider. Dort belegt der Yeti vordere Plätze. Nur Autos von 2010 fahren im Mittelfeld, ansonsten schneide das Modell "in allen Jahren gut ab". Gründe, wegen denen die Pannenhelfer dennoch ausrücken mussten, waren defekte Zündspulen bei Benzinern von 2012, von Mardern angeknabberte Zündkabel, gebrochene Zündkerzenstecker und verkokte Abgasrückführungen (alle 2010 bis 2011).
In seiner achtjährigen Bauzeit trafen den Yeti lediglich zwei Rückrufe. Zuletzt wurden im Juli 2017 wegen Problemen mit dem Gurtstraffer knapp 2500 Skoda-Modelle des Bauzeitraums September bis Oktober 2016, darunter auch Yeti, in die Werkstatt gebeten. Anfang 2012 waren es gut 4000 Autos des Herstellers, darunter Yeti-Modelle von 2010, an denen wegen Materialschwäche der Kraftstoffhochdruckleitungen nachgebessert werden musste.
2009 startete der Yeti durch. Als Kompakt-SUV im boomenden Segment zeigte sich das Modell sehr flexibel: Obwohl nur rund 4,20 Meter lang, kann er bis zu 1760 Liter Gepäck aufnehmen, zudem ist die Rückbank verschiebbar. 2013 zum Facelift verlor das Modell ein Stück seines Charakters: Fortan fuhr der Yeti nicht mehr mit den runden Zusatzscheinwerfern, sondern war optisch glatter geworden - auch weil er in der Standardversion die SUV-Merkmale wie Unterfahrschutz und Beplankungen verlor.
TDI und TSI - spätestens unter der Motorhaube kann der Yeti nicht mehr verbergen, dass seine Marke zum VW-Konzern gehört. Zum Einsatz kommen ausschliesslich turboaufgeladene Reihenvierzylinder. Alternative Antriebe wurden nicht angeboten, und Allradantrieb gab es nur als Option für die stärkeren Motorisierungen. Die Diesel leisten je nach Baujahr und Generation zwischen 77 kW/105 PS und 125 kW/170 PS, die sie aus 1,6 und 2,0 Liter Hubraum beziehen. Die Benziner sind 1,2 bis 1,8 Liter gross und kommen auf 77 kW/105 PS bis 118 kW/160 PS.
Wer einen der stärksten Benziner als Allradler auf dem Gebrauchtwagenmarkt sucht, muss laut "DAT Marktspiegel" der Deutschen Automobil Treuhand im Falle eines Yeti 1.8 TSI von 2014 in der Edelausstattung L&K noch mit einem durchschnittlichen Handelspreis von 16 100 Euro rechnen. Im Mittel liegt dann die zu erwartende Laufleistung bei 55 000 Kilometern.
Noch 12 200 Euro sind für den Yeti 2.0 TDI Ambition 4x4 mit 103 kW/140 PS von 2013 notiert (82 000 Kilometer). Genügt ein schwächerer Selbstzünder als Fronttriebler, kann die Wahl auf den Yeti 2.0 TDI mit 81 kW/110 PS von 2011 fallen, für den durchschnittliche 7500 Euro sowie 113 000 Kilometer Laufleistung ermittelt wurden. © dpa
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