Splitt, Kies und Streugut sorgen bei Autofahrern für Unbehagen – die kleinen Steinchen können nämlich von vorausfahrenden oder entgegenkommenden Fahrzeugen hochgeschleudert werden. Dann werden sie zu Projektilen, die Steinschlag auf Motorhaube, Stossstange, Windschutzscheibe und an anderen Stellen verursachen. Vor allem Schäden an der Windschutzscheibe sollte man reparieren lassen, denn sie können das Sichtfeld beeinträchtigen. Ebenso sinnvoll ist es, Steinschlag am Lack reparieren zu lassen, da im schlimmsten Fall das blanke Blech frei liegt und das Auto an dieser Stelle zu rosten beginnen könnte.

Mehr zum Thema Mobilität

Wann muss man einen Steinschlag reparieren?

An der Windschutzscheibe benötigt ein Steinschlag immer eine Reparatur, da die Gefahr besteht, dass der Riss durch Witterung und Fahrtwind grösser wird. Damit sich der Steinschlag reparieren lässt, darf nur die Aussenscheibe beschädigt sein. Ist die Zwischenfolie oder gar die Innenscheibe beschädigt, feucht geworden oder verschmutzt, lässt sich der Schaden nicht beheben. Ein guter Tipp, um die betroffene Stelle schnell zu schützen: kleben Sie einen Aufkleber, Folie oder auch Tesafilm auf die entsprechenden Stellen, damit keine weiteren Schäden entstehen, bis Sie die Steinschläge reparieren lassen konnten.

Schäden durch Steinschlag am Lack sollte man schnell reparieren lassen, da das Blech an betreffender Stelle schnell zu rosten beginnen könnte. An exponierten und fahrbahnnahen Fahrzeugteilen wie der Stossstange können Sie den Lack vorsorglich durch Folieren schützen. Dabei werden spezielle Schutzfolien aufgeklebt, die dafür sorgen, dass Steinchen nicht bis auf den Lack durchschlagen oder zumindest nicht zu tief eindringen.

Riss in der Scheibe durch Steinschlag: Reparatur oder Scheibenwechsel?

Sowohl Steinschlagreparatur als auch Scheibenwechsel können Sie in Werkstätten oder Autoglas-Fachbetrieben durchführen lassen. Für die Windschutzscheibe gibt es Faustregeln, die klären, ob man den Steinschlag reparieren kann oder die Scheibe komplett wechseln muss: Alles, was ausserhalb des unmittelbaren Sichtfelds des Fahrers liegt, im Durchmesser kleiner als 5 Millimeter ist und mindestens 10 Zentimeter Abstand zum Scheibenrand hat, kann repariert werden. Bei Schäden, die im Sichtfeld liegen, grösser als 5 Millimeter sind und weniger als 10 Zentimeter Abstand zum Seitenrand haben, muss die Scheibe ausgetauscht werden. Nach einer fachgerechten Steinschlagreparatur beim Profi ist die Schadenstelle kaum noch zu erkennen, die Scheibe erreicht fast ihre ursprüngliche Festigkeit und viele Anbieter geben zusätzlich eine Garantie. Den Steinschlag reparieren zu lassen, kostet mindestens 50, selten mehr als 100 Euro. Der Scheibenwechsel hingegen schlägt schon mal mit 400 bis 1.000 Euro zu Buche – bei Teilkasko reicht die Eigenbeteiligung bis etwa 300 Euro.

Schäden durch Steinschlag auf Motorhaube und anderen Karosserieteilen ausbessern

Lackschäden durch Steinschlag selbst zu reparieren, ist im Gegensatz zur Scheibe wesentlich einfacher möglich. Kleine Lackdosen passend zur Wagenfarbe können Sie sich in der Werkstatt anmischen lassen oder beim Autohersteller direkt einen entsprechenden Lackstift bestellen. Mit Stift, Pinsel oder Pipette lassen sich die betroffenen Stellen komfortabel ausbessern. Wir erklären, wie das geht:

  • Reinigen Sie die schadhafte Stelle gründlich, entfernen Sie erste Rostansätze und abstehende Lackgrate. Dazu eignet sich feines Schleifpapier, mit dem Sie den Lackschaden vorsichtig bearbeiten. Anschliessend fettet man noch einmal mit Reinigungsalkohol oder Spezialreiniger die Stelle ein.
  • Nun mit Stift, Pipette oder Pinsel vorsichtig und gleichmässig den Lack auftragen. Übergänge bleiben bei dieser Methode aber bei genauem Hinsehen sichtbar, weshalb ein Steinschlag auf der Motorhaube beispielsweise schwierig selbst zu beheben ist.
  • Mit ein bisschen Geduld und Know-how lässt sich das Ergebnis aber noch ausbessern, indem man nach dem Trocknen des Lacks die Stelle mit einem feinen Nassschleifpapier bearbeitet und gründlich die überlackierten Stellen und Übergänge entfernt. Anschliessend die gesamte Stelle gründlich mit Politur bearbeiten und auf Vordermann bringen.

Eine weitere Alternative beim Profi ist das Smart-Repair-Verfahren – eine gründliche Teillackierung, die für kleine und mittlere Schäden sinnvoll sein kann. Mehrere Stellen oder sehr grosse Steinschläge damit zu reparieren, wird jedoch schwieriger und man sollte direkt über eine Volllackierung nachdenken, zumal der Lack bei vielen geflickten Stellen schnell fleckig und nicht mehr schön aussieht.  © 1&1 Mail & Media

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.