Der Autokonzern Daimler soll sich laut Informationen des "Spiegel" vom Autovermieter Sixt ein Tesla Model X geliehen haben. Sixt wiederum besorgte sich das Fahrzeug von einem Kleinunternehmer. Zurückgegeben wurde ein kaputter Tesla – jetzt geht der Fall in die nächste Runde.

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Der Fall ist heikel für Daimler und Sixt: Der Autokonzern hat sich über die Fahrzeugvermietung beim Kleinunternehmerpaar Monika Kindlein und Manfred van Rinsum ein Tesla Model X gemietet, wie der "Spiegel" zuletzt berichtete. Daimler soll das Fahrzeug allerdings zweckentfremdet und verbotener Weise für Testfahrten und Technikuntersuchungen genutzt haben – das habe sich aus den GPS-Daten des Bordcomputers ergeben, die van Rinsum nach der Mietzeit ausgelesen hatte. Bei Rückgabe stellte das Paar folglich einige Schäden an ihrem Fahrzeug fest. Die Reparaturkosten sollen sich laut "Spiegel" auf immerhin knapp 16.000 Euro belaufen – das bestätigt offenbar die Prüforganisation Dekra. Auch der Wert des SUVs soll sich dadurch verringert haben. Kurz darauf streikt auch die Antriebseinheit des Autos. Jetzt verlangt van Rinsum einen hohen Schadenersatz.

100.000 Euro soll Sixt für den Tesla bezahlen

Er fordert von Sixt eine Summe von insgesamt 99.392,79 Euro. Der Betrag enthalte Reparaturkosten, den Nutzungsausfall, seinen Arbeitsaufwand, eine Vertragsstrafe von 1.000 Euro pro Tag für die Nutzung auf dem Testgelände in Spanien sowie die Kosten für die kaputte Antriebseinheit des Tesla Model X. Ausserdem verlangt er eine Abstandszahlung für eine Verschwiegenheitserklärung – über diese Erklärung sind bisher allerdings keine Einzelheiten bekannt.

Sixt wehrt sich jetzt und schreibt laut "Spiegel" in einer Mitteilung, dass allen Beteiligten klar gewesen sei, dass der vermietete Tesla von einem "industriellen Kunden" zu "Vergleichs- und Testzwecken" eingesetzt werde. Van Rinsum bestreitet das und will sich vor der Anmietung zusichern haben lassen, dass der Wagen nicht auf Teststrecken und nicht unter Extrembedingungen gefahren werden darf. Darüber hinaus hat auch Sixt selbst gegenüber dem "Spiegel" bestätigt, dass die Nutzung auf Teststrecken unter Extrembedingungen von vermieteten Fahrzeugen laut Vertrag verboten sei.

Screenshots auf dem Handy

Van Rinsum besitzt zudem Fotos seines Tesla auf verschiedenen Teststrecken eines Testcenters in Barcelona. Woher diese Aufnahmen kommen, ist nicht bekannt. Der Kleinunternehmer hat seine Rechnung in Höhe von knapp 100.000 Euro auch an Daimler geschickt. Laut "Spiegel" soll er eine Antwort bekommen haben, mit der Aussage, er könne "sich darauf verlassen", dass seine Ansprüche geprüft würden. Ob der Kaufmann seine Forderungen auf Schadenersatz wirklich durchsetzen kann, wird sich zeigen müssen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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