Laut einer Studie der Universität von Leicester macht Autofahren dumm und lässt den IQ schrumpfen. Zumindest dann, wenn man täglich länger als zwei Stunden hinterm Steuer sitzt. Der Grund: Das Gehirn wird während der Fahrzeit einfach zu wenig gefordert.
Das "NIHR Leicester Biomedical Research Centre" der Universität von Leicester hat in Zusammenarbeit mit den örtlichen Krankenhäusern eine Studie durchgeführt, bei der untersucht wurde, wie sich sitzende Tätigkeiten auf die allgemeine Gesundheit und die Leistungsfähigkeit des Gehirns auswirken. Die Ergebnisse lassen nicht nur Couch-Potatos aufhorchen, sondern auch Berufspendler, Taxifahrer und anderen Autofahrer. Denn glaubt man den Ergebnissen, machen lange Autofahrten dumm.
Bei langen Autofahrten sinkt die Intelligenz
Für die Studie wurden rund 500.000 Briten im Alter zwischen 37 und 73 Jahren über einen Zeitraum von fünf Jahren beobachtet und untersucht. In dieser Zeit mussten sich die Teilnehmer regelmässig Gedächtnis- und Intelligenztests unterziehen. Das Ergebnis: Bei Autofahrern, die täglich zwischen zwei und drei Stunden hinter dem Steuer sitzen, sinkt der Intelligenzquotient (IQ) deutlich schneller, als bei Personen, die kürzer und gar nicht im Auto unterwegs sind. Die negative Entwicklung war bei rund einem Fünftel aller Studienteilnehmer zu beobachten.
Als Gründe für den IQ-Abfall gaben die Forscher gleich zwei Theorien an. Zum einen könnte die Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit daran liegen, dass das Gehirn während längerer Autofahrten schlichtweg zu wenig gefordert wird. Eine andere These besagt, dass der zusätzliche Stress und die damit einhergehende Erschöpfung sich negativ auf die Funktionen im Gehirn auswirken.
Doch damit nicht genug: Ebenfalls bestätigt wurde, dass sich lange Autofahrten nicht nur schlecht auf das Gedächtnis, sondern auch auf das Herz auswirken. Auch hier werden Stress und mangelnde Bewegung als Hauptursachen angegeben.
Langes Fernsehen erzielt ähnlichen Effekt
Bei den Auswertungen der Studie viel ausserdem auf, dass ein ähnlicher Effekt wie beim Autofahren, auch bei langem Fernsehen auftritt. Personen, die täglich mehr als drei Stunden vor dem TV-Gerät sassen, neigten zu einer ähnlichen IQ-Entwicklung wie Vielfahrer.
Anders sieht das wiederum bei Arbeiten am Computer aus. Hier war ein positiver Effekt zu beobachten, da das Gehirn in einem ausreichenden Mass stimuliert wurde. Zu einer guten Entwicklung des IQs seien ausserdem lange Spaziergänge zu empfehlen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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