Autonomes Fahren soll in Grossbritannien zukünftig eine wichtige Rolle spielen. Um die Verbreitung der selbstfahrenden Autos zu beschleunigen, wurde nun das Pilot-Projekt "UK Autodrive" gestartet. Die britische Regierung will die Pläne möglichst schnell vorantreiben.

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Mit dem Projekt "UK Autodrive" will die britische Regierung möglichst schnell autonom fahrende Autos auf die Strassen Grossbritanniens bringen. Ziel ist es, dass die Fahrzeuge nicht nur selbstständig unterwegs sein können, sondern vor allem auch miteinander vernetzt sind. Aus diesem Grund hat sich die Politik auch Unterstützung von der Automobilindustrie geholt. So finden sich unter den Entwicklern und zugleich Geldgebern etwa Jaguar Land Rover, Ford, Tata Motors und AXA wieder. Unternehmen, die an der künstlichen Intelligenz der Autos arbeiten, sollen darüber hinaus vom Staat mit 75 Millionen Pfund (rund 85 Millionen Euro) gefördert werden. Für den Ausbau des Mobilfunknetzes auf 5G-Standard werden zusätzliche 160 Millionen Pfund (rund 180 Millionen Euro) bereitgestellt.

Erste autonome Testfahrzeuge sind bereits unterwegs

Nach zwei Jahren Entwicklungszeit im stillen Kämmerlein wurden nun im Rahmen des Projekts die ersten vollvernetzten Autos auf öffentliche Strassen losgelassen. Direkt vor der Haustür von Jaguar Land Rover in den Städtchen Milton Keynes und Coventry nahe Birmingham sollen ausgiebige Testfahrten wichtige Erkenntnisse für den Alltagsgebrauch der autonomen Fahrzeuge liefern. Eine Flotte von Testfahrzeugen ist für diesen Zweck innerstädtisch unterwegs, eine zweite Flotte testet im Umland auf Landstrassen. Beide Gruppen haben für den Notfall Testfahrer aus Fleisch und Blut an Bord.

Bei den Tests soll nicht nur die Kommunikation der Fahrzeuge untereinander, sondern auch das Zusammenspiel mit Ampeln, Verkehrszeichen und der gesamten Verkehrsinfrastruktur erprobt werden. Langfristig sollen Ampeln sogar konkret so gesteuert werden können, dass sich der Verkehrsfluss erheblich verbessert, was vor allem in der Stadt Vorteile bringen würde.

Testphase bis Oktober 2018

Als Veranschaulichung der zahlreichen Möglichkeiten, die sich für das autonome Fahren und aus "UK Autodrive" heraus ergeben, führen die Entwickler unter anderem die intelligente Nutzung von vollvernetzten Systemen für Rettungsfahrzeuge an. Krankenwagen, Feuerwehr- und Polizeiautos sollen nicht nur untereinander, sondern auch mit anderen Verkehrsteilnehmern kommunizieren können und so zum Beispiel rechtzeitig darüber informieren, dass andere Autos zur Seite fahren sollen.

Die nun gestartete Testphase soll noch bis Oktober 2018 laufen. Bei positiver Resonanz erhofft man sich für "UK Autodrive" weitere Investoren aus dem Silicon Valley gewinnen zu können, um das Projekt weiter voranzutreiben und die nächste Testphase einzuläuten.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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