Die Diskussion um Schadstoffe und mögliche Fahrverbote zeigt Wirkung: Laut einer Umfrage bevorzugen die meisten Käufer von Gebraucht- und Neuwagen jetzt Benziner oder alternative Antriebe. Berichte über einen Preisverfall bei gebrauchten Dieseln bestätigt die Befragung jedoch nicht.
Die drohenden Fahrverbote wegen der Stickoxidemissionen in Innenstädten beeinflussen die Entscheidungen der Käufer. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Innofact AG im Auftrag des Autohandelsportals AutoScout 24. Nur noch 14 Prozent der Autokäufer halten gezielt nach einem Wagen mit Dieselmotor Ausschau. Stattdessen bevorzugen 46 Prozent eindeutig einen Benziner. 24 Prozent der Käufer interessieren sich für einen Wagen mit Elektro- oder Hybridmotor.
Preise für gebrauchte Diesel nur leicht unter Druck
Bei der Preisentwicklung für gebrauchte Dieselautos hat man bei der Autohandelsplattform bisher keinen grossen Einbruch festgestellt. Noch vor gut einer Woche klagte der Zentralverband des Kfz-Handwerks über Wertverluste und auf 100 Tage gestiegene Standzeiten bei Dieselautos. Bei AutoScout24 registrierte man dagegen nur einen „leichten Preisrückgang“ für 2017. Aber: „Die Hängepartie rund um dem Diesel wird so lange andauern, bis die Politik endlich Lösungen erarbeitet und Klarheit schafft, wie es mit dem Diesel weitergeht – das können die Bürger auch erwarten“, meint Vizepräsident Dr. Sebastian Lorenz.
Viele Fahrer befürchten kommende Fahrverbote
Nach den Ursachen für den Meinungsumschwung muss man nicht lange suchen: Laut Umfrage machen sich 59 Prozent Gedanken um den Abgasskandal und die Diskussion über Fahrverbote für Dieselfahrzeuge. Elf Prozent aller Autokäufer fragen sich inzwischen, in welchen Städten man in Zukunft überhaupt noch Diesel fahren darf.
Bei den Dieselfahrern selbst hegen 21 Prozent Sorgen wegen möglicherweise kommender Fahrverbote. Bei einer Umfrage mit gleicher Fragestellung im Juli 2017 hatten noch 26 Prozent dies bestätigt. Demnach wäre die Befürchtung in den letzten sechs Monaten nicht grösser, sondern geringer geworden.
Bedenken wegen Dieselabgasen werden geringer
Auch generelle Probleme wegen der Umweltverträglichkeit des Dieselmotors werden geringer. Bei der aktuellen Umfrage melden 15 Prozent der Befragten solche Vorbehalte an – vor sechs Monaten waren es noch 18 Prozent.
Das Interesse an alternativen Antriebsarten bleibt gegenwärtig auf hohem Niveau konstant. 24 Prozent der Befragten interessieren sich demnach für ein Auto mit Hybridantrieb oder Elektromotor, genauso viel wie vor einem halben Jahr. Allerdings melden 21 Prozent Bedenken an, wie alltagstauglich solche Fahrzeuge sind. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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