Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von AutoScout24 ist jeder zweite Autofahrer dafür, dass Benzin- und Dieselkraftstoff steuerlich gleichbehandelt werden. Selbst die Dieselfahrer stimmen mit knapper Mehrheit für einheitliche Steuersätze. Viele wollen die Vereinheitlichung aber nur unter bestimmten Bedingungen.
Selten sind sich Autofahrer scheinbar so einig: Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Auto-Verkaufsportals AutoScout24 haben sich 78 Prozent der 1.024 befragten Teilnehmern für ein Ende der steuerlichen Bevorzugung von Dieselkraftstoff ausgesprochen. Selbst 51 Prozent der Dieselfahrer wünschen sich ein Ende der günstigeren Steuertarife für Dieselkraftstoff. Unter welchen Voraussetzungen die differenzierte Besteuerung jedoch beendet werden sollte, darin sind die Autofahrer uneins. Während 45 Prozent der Benzinfahrer für gleiche Steuern ohne Wenn und Aber plädieren, tun dies nur zwölf Prozent der Fahrer von Dieselautos.
Verbrauchs- und Fahrzeugsteuern ungleich
Beim derzeitigen Stand beträgt die Energiesteuer auf Benzin 65,45 Cent und auf Diesel 47,07 Cent pro Liter. Hinzu kommt die Mehrwertsteuer, die zusätzlich berechnet wird. Summiert man beides, ergibt sich eine Steuerbelastung von 77,89 Cent bei Benzin und 55,98 Cent pro Liter bei Diesel. Wo der Diesel auf der einen Seite Vorteile bringt, gibt es aber auch Nachteile auf der anderen Seite.
So erhebt der Staat eine Kraftfahrzeugsteuer, die bei Dieseln deutlich höher ist als bei Benzinern. Fahrzeuge mit Dieselmotor sind auch kostspieliger in der Anschaffung. Viele Teilnehmer der Umfrage merkten an, dass solche Unterschiede bei einer Neuregelung berücksichtigt werden müssten.
Gleiche Steuern unter Bedingungen
So fordern 16 Prozent der Benzinfahrer und 25 Prozent der Dieselfahrer, dass bei höheren Verbrauchssteuern auf Dieselkraftstoff gleichzeitig die Kraftfahrzeugsteuer auf Dieselautos gesenkt werden muss. Das soll eine Gleichbehandlung der Autofahrer über Verbrauchssteuern hinaus gewährleisten. 13 Prozent der Benzinfahrer und sechs Prozent der Dieselfahrer plädieren dafür, dass eine Neuregelung erst mit einiger Verzögerung in Kraft tritt. Denn Dieselfahrer haben ihre Entscheidung auf der Basis der aktuellen Dieselsteuern getroffen – dieses Votum soll ihnen eine Schonfrist einräumen.
13 Prozent der Benzinfahrer und acht Prozent der Dieselfahrer sind für eine Abschaffung der Vergünstigung auf Dieselkraftstoff unter der Voraussetzung, dass mit den mehr erhobenen Steuern umweltfreundlichere Antriebe gefördert werden.
Minderheitsvotum für ungleiche Steuern
Für die Beibehaltung der unterschiedlichen Steuersätze auf Benzin und Diesel plädierten 13 Prozent der Benzinfahrer und stattliche 49 Prozent der Dieselfahrer – bezogen auf die Gesamtheit der Befragten ist das mit 22 Prozent eine Minderheit. Somit stimmt die Mehrheit der Autofahrer für eine Angleichung der Steuersätze. Hinsichtlich der Bedingungen gehen die Meinungen auseinander. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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