Beim Auto ist es besonders wichtig, dass die Reifen stets in einem einwandfreien Zustand sind und so für optimale Haftung sorgen. Im Falle eines Reifenschadens muss sofort Abhilfe geschaffen werden, entweder durch eine Reifenreparatur oder einen Wechsel. Die Ursachen für einen kaputten Pneu können sehr unterschiedlich sein. Eine der Hauptursachen ist die Materialermüdung. Starke Abnutzung ist mit zunehmendem Alter die grösste Gefahrenquelle für eine Reifenpanne. Ein weiterer häufiger Grund für einen Reifendefekt sind spitze Gegenstände wie Nägel, Schrauben oder Scherben auf der Fahrbahn.
Reifen zur Reparatur bringen oder lieber ganz tauschen?
Viele Beschädigungen am Reifen lassen sich reparieren. Eine Reparatur sollte vor allem dann einem kompletten Austausch vorgezogen werden, wenn der Reifen noch recht neu ist, also erst eine geringe Laufleistung erbracht hat. Auch, wenn nur ein kleiner Bereich beschädigt ist, ist es sinnvoller, den Reifen auszubessern, statt ihn gleich auszutauschen. In manchen Fällen kann es dabei sein, dass auch der zweite Reifen der jeweiligen Achse betroffen ist. Das gilt beispielsweise bei indirekt arbeitenden Reifendruck-Überwachungssystemen, welche die Raddrehzahl-Sensoren nutzen. Auch hier ist es oftmals angebracht, den einen Autoreifen erst zu reparieren, bevor Sie gleich zwei neue kaufen. Bei einem Reifenschaden durch einen spitzen Gegenstand muss jemand Kundiges individuell einschätzen, ob eine Reparatur oder ein Austausch die bessere Lösung darstellt. Die Reparatur sollten Sie in jedem Fall einem Experten überlassen, der den Schaden fachgerecht behebt. Anders als der Reifenwechsel oder Batteriewechsel ist es nicht empfehlenswert, dies in Eigenarbeit zu übernehmen.
Diese Schritte sind bei einer Reifenreparatur zu beachten
Paragraf 36 der Strassenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) regelt klar, wann es notwendig ist, einen Autoreifen zur Reparatur zu bringen. Demnach darf der Durchmesser des Einfahrschadens innerhalb der Lauffläche nicht grösser als 6 mm sein. Ist der Schaden grösser, müssen komplett neue Reifen her. Die Reparatur bei Rissen oder Einfahrschäden muss vom Fachmann durchgeführt werden und umfasst in der Regel folgende Schritte:
- Zunächst wird der betroffene Reifen von der Felge gelöst, um auch dessen Innenseite begutachten zu können, und anschliessend wird der Umfang des Schadens überprüft.
- Wenn eine Reparatur die beste Lösung für das bestehende Problem ist, wird anschliessend der Schadenkanal aufgebohrt und gereinigt.
- Danach wird der Lochkanal mit einem selbstvulkanisierenden Füllband wieder verschlossen.
- Nun wird von innen das Reparaturpflaster angebracht.
- Zum Abschluss der Reifenreparatur wird der Pneu wieder auf die Felge gezogen. Da das Pflaster unter Umständen eine Unwucht verursacht, ist ein Auswuchten danach erforderlich.
Nagel im Reifen: Reparieren lassen und keine langen Strecken mehr fahren
Sollten Sie sich unterwegs einen spitzen Gegenstand einfahren, stellt sich die Frage, wie Sie bei einem Nagel im Reifen diesen reparieren können, und zwar schnell und provisorisch vor Ort. In den meisten Fällen ist es sinnvoll, das entsprechende Objekt zunächst im Reifen stecken zu lassen, da es eine abdichtende Wirkung auf das Loch im Profil hat. Überprüfen Sie den Luftdruck des Reifens und füllen Sie ggf. Luft nach. Planen Sie keine zusätzlichen Fahrten ein und begeben Sie sich ohne Umwege in die nächste Werkstatt, wo das Problem fachmännisch behoben werden kann.
Sets zur Reifenreparatur sind keine fachmännische Behandlung
Für etwa 20 Euro gibt es auch Sets zur Reifenreparatur zu kaufen, mit denen Sie selbst Ausbesserungen vornehmen können. Doch mit einem solchen Set sind lediglich oberflächliche Ausbesserungen möglich, da der Reifen auf der Felge verbleibt. Somit lässt sich nicht beurteilen, ob die Beschädigung tiefergehend ist und auch den Reifenzwischenaufbau betrifft. Ein Pflaster kann so beispielsweise auch unmöglich an der Innenseite angebracht werden. Daher sind solche Sets mit Vorsicht zu geniessen und keinesfalls ein Ersatz dafür, den Autoreifen fachgerecht zu reparieren. © 1&1 Mail & Media
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