Wer ein praktisches Familienauto sucht, ist mit dem Ford C-Max ganz gut bedient. Ein junges Modell sollte bevorzugt werden. Die Mängelliste wird mit dem Alter immer länger.
Wenn man auf Familienvans steht, ist der Ford C-Max keine schlechte Wahl: Ihn gibt es in zwei Längen, und er bietet ein variables Sitz-Arrangement mit bis zu sieben Plätzen. Er kann aber auch auf Kurvenräuber machen.
Vor allem die kurze Version hat ein präzise abgestimmtes Fahrwerk und geht zirkelgenau durch die Kehren. Und sonst so? Ein paar Macken hat er, aber unter dem Strich ist der Ford ein überdurchschnittlich zuverlässiges Auto, wie sein Abschneiden bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) laut "TÜV-Report 2017" belegt.
Ford C-Max: Je älter, desto schlechter
Interessenten sollten allerdings eher zu Exemplaren der zweiten Baureihengeneration greifen, denn die Erstauflage fällt mit überdurchschnittlich hoher Mängelquote der Radaufhängungen auf. Ab der fünften HU im Alter von elf Jahren nehmen auch die Beanstandungen von Federn und Dämpfern ungewöhnliche Ausmasse an. Keine nennenswerten Probleme macht der Van dagegen bei der Beleuchtungsanlage sowie der Abgasuntersuchung. Erwähnenswert: Selbst nach neun Jahren sind fast zwei Drittel aller C-Max mängelfrei.
"Je älter der Ford C-Max, desto schlechter", ist auch das grundlegende Fazit des ADAC mit Blick auf seine Pannenstatistik. Junge Modelle lobt der Club, während vor allem Fahrzeuge von 2010 und 2011 den Schnitt verschlechtern. Ausschlaggebend dafür waren bei Dieseln des Baujahres 2010 oft verstopfte Partikelfilter. Streikende Einspritzdüsen bei Autos von 2011 und 2012 machten ebenso Probleme wie kaputte Generatoren bei Exemplaren von 2010 und 2012.
Dagegen ist die Historie der Rückrufe überschaubar. Zuletzt musste an über 60.000 C-Max des Bauzeitraums Februar 2014 bis Juli 2016 wegen möglicher Brandgefahr infolge von Kraftstofflecks nachgebessert werden. Im August 2013 wurden in Deutschland zudem 2.600 Fahrzeuge in die Werkstatt gerufen, weil es Probleme mit dem Ansaugluftkanal gab, was zu sehr hohen Emissionswerten führen konnte.
C-Max seit 2003 im Ford-Programm
Auf der Plattform des Focus betrat 2003 der erste C-Max die Bühne - ein Familienauto auf knapp 4,40 Meter Länge mit viel Sicherheitsausstattung an Bord, wie es die Zielgruppe mag. Nachdem 2007 eine Modellpflege ein frischeres Design brachte und dem Auto der Zusatz "Focus" aus den Namen gestrichen wurde, den es bis dahin getragen hatte, rückte 2010 die Zweitauflage nach. Sie gab es erstmals auch als Siebensitzer mit gestrecktem Radstand und Schiebetüren für den Fondzustieg. 2015 gab es das letzte Facelift.
Unter der Haube sitzen je nach Baujahr und Ausführung neben Dieseln und Benzinern auch Ethanol-, Erdgas- und LPG-Versionen. Dabei ist der C-Max ein durchaus spritziges Auto. Zumindest, wenn die stärkeren Aggregate an Bord sind, die bei den Ottomotoren mit einer Spitzenleistung von 134 kW/182 PS vertreten sind und bei den Selbstzündern mit bis zu 125 kW/170 PS. Los geht es jeweils bei 63 kW/85 PS beziehungsweise 66 kW/90 PS. Als alternative Antriebsvariante ist dem aktuellen Modell lediglich die Autogasversion (LPG) geblieben, die auf 86 kW/117 PS kommt.
Wer sich aktuell auf dem Gebrauchtwagenmarkt umschaut und Interesse an einem C-Max 2.0 Bi-Fuel mit 107 kW/145 PS vom Baujahr 2010 hat, sollte nach Angaben des DAT-Marktspiegels der Deutschen Automobil Treuhand für dieses LPG-Auto noch um die 8.600 Euro einplanen - bei einer durchschnittlich zu erwartenden Laufleistung von 103.000 Kilometern. Für einen 2.0 TDCi DPF mit 81 kW/110 PS von 2011 werden noch 7.350 Euro und 110.000 Kilometer notiert. Wer es auf einen der gelobten Dreizylinder abgesehen hat, muss im Falle eines 1.0 Ecoboost mit 74 kW/100 PS von 2014 ab gut 10.500 Euro einrechnen (53.000 Kilometer). © dpa
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