Andere Länder, andere Sitten: Quer über den Globus verteilt, herrschen in vielen Ländern teils kuriose und äusserst verrückte Verkehrsregeln. Die folgenden Gesetze im Strassenverkehr sind besonders abgefahren.
Während in Deutschland Verkehrsregeln und -gesetze weitestgehend klar und einleuchtend erscheinen, sieht das in fremden Ländern bisweilen anders aus. Wie skurril und verrückt Verkehrsregeln in fremden Ländern sein können, zeigen die folgenden Beispiele.
England: Urinieren gegen das Auto erlaubt
Besonders befremdlich geht es in England zu. Wer sich unbedingt in der Öffentlichkeit erleichtern muss, darf das nur am Hinterreifen seines eigenen Autos tun. Wichtig: Beim Urinieren muss die rechte Hand am Wagen sein!
In England sollten Falschparker beim Kontrolleur zudem genauer hinschauen. Trägt dieser nämlich keine ordnungsgemässe Uniform - inklusive der dazugehörigen Kopfbedeckung - ist der Strafzettel wegen Falschparkens ungültig.
Chaos vorprogrammiert? An unbeschilderten Kreuzungen und Strassen gibt es zudem keine Vorfahrtsregel. Autofahrer müssen unter sich klären, wer fährt und wer wartet.
Und: Taxifahrern ist es in London nicht erlaubt, Leichen und tollwütige Hunde zu transportieren. Wer hingegen die Pest hat, darf sich wiederum kein Taxi nehmen.
USA: Bikini-Fahrt nur mit Schlagstock oder Begleitschutz
Ähnlich bizarr sind manche Verkehrsregeln in den USA - fast jeder Bundesstaat hat dort seine Eigenarten. Besonders skurril ist eine Verkehrsregel in Tennessee: Hier ist es nicht erlaubt, aus dem fahrenden Auto auf Wild zu schiessen. Wale hingegen dürfen im Vorbeifahren erlegt werden. Nur ärgerlich, dass der Bundesstaat nicht an der Küste liegt.
In Kentucky wiederum ist es Frauen in Badekleidung nur dann erlaubt, Auto zu fahren, wenn sie in Begleitung eines Polizisten sind oder aber einen Schlagstock griffbereit haben, um sich gegen aufdringliche Passanten zur Wehr setzen zu können.
Durchaus sinnvoll ist darüber hinaus ein Verbot in Alabama, dass das Autofahren mit verbundenen Augen untersagt. In Oklahoma dürfen wiederum während der Fahrt keine Comics gelesen werden. Wer in Colorado sonntags mit einem schwarzen Auto unterwegs ist, riskiert ebenfalls eine Strafe. Die Krone der absurden US-Verkehrsgesetze geht allerdings nach Minnesota - hier dürfen keine Gorillas auf dem Rücksitz befördert werden.
Österreich: Polizisten haben Adleraugen
Unsere Landesnachbarn aus Österreich verstehen bei Rasern keinen Spass. Allerdings brauchen österreichische Polizisten dafür keinen Blitzer. Laut Gesetz besitzen die Beamten ein "geschultes Amtsauge". Das heisst: Geschwindigkeitsüberschreitungen von bis zu 30 km/h können die Polizisten mit blossem Auge erkennen und entsprechend ahnden.
Australien: Heutransport nur mit dem Taxi
Auch in Australien gibt es recht eigenartige Verkehrsregeln. So ist es in Down Under verboten, Heu mit dem eigenen Wagen im Kofferraum zu transportieren. Macht aber nichts, denn mit einem Taxi ist das erlaubt.
Gleichermassen sonderbar: Wer ein Pferd anstelle eines Autos bevorzugt, hat ein Recht auf freie Verpflegung an der Bar - nicht für sich selbst, sondern für das Reittier. Ein Gesetz in Australien besagt, dass die Barbetreiber sich um die Pferde ihrer Kunden kümmern müssen, während der Halter am Tresen sitzt und sich betrinkt.
Russland: Dreckige Autos, nicht mit uns
Russland ist nicht gerade für eine besonders hohe Auto-Kultur bekannt, in Sachen Reinlichkeit kennen die Gesetzesgeber hier anscheinend allerdings keinen Spass. Ist ein Auto zu schmutzig, droht ein Bussgeld von bis zu 200 Euro. Jedoch ist nicht näher definiert, wie dreckig ein Auto dafür sein muss.
Dänemark und Italien: Zwangsversteigerung als Strafe
Ebenfalls recht merkwürdig: Bei unseren Nachbarn im Dänemark vergehen unter Umständen Stunden, bis man überhaupt mit dem Auto losfahren kann. Denn im Nachbarland ist es Pflicht, vor dem Losfahren den kompletten Wagen auf die Fahrtüchtigkeit hin zu überprüfen. In diesem Zusammenhang reicht es nicht, nur das Licht, die Lenkung und die Bremsen zu testen. Der Fahrer muss auch unter dem Auto nachsehen, ob dort nicht gerade jemand ein Schläfchen einlegt.
Alkoholisierte Fahrer müssen in Dänemark und Italien ausserdem mit einer besonders harten Strafe rechnen, wenn sie von der Polizei erwischt werden. In Dänemark drohen bei mehr als zwei Promille im Blut nicht nur ein saftiges Bussgeld und der Verlust des Führerscheins, sondern auch noch die Zwangsversteigerung des Autos - egal, ob es das eigene Auto oder ein fremdes Auto ist. In Italien greift das Gesetz gar schon bei 1,5 Promille. Achtung: Die Strafe gilt nicht nur für Einheimische, sondern auch für Urlauber.
Romantiker wiederum müssen im italienischen Städtchen Eboli ganz besonders auf der Hut sein. Das Küssen im Auto wird hier mit einem Bussgeld von bis zu 500 Euro bestraft.
Frankreich: Geschwindigkeitsbeschränkung für Fahranfänger
Wer in Frankreich weniger als drei Jahre im Besitz des Führerscheins ist, ist gezwungen, langsamer als alle anderen zu fahren. Auf der Autobahn gilt eine Maximalgeschwindigkeit von 110 km/h, auf Schnellstrassen darf nicht schneller als 100 km/h gefahren werden und ausser Orts gilt Tempo 80.
Noch schlimmer trifft es Fahranfänger unter 23 Jahren in Bosnien-Herzegowina. Junge Fahrer, die weniger als ein Jahr die Fahrerlaubnis besitzen, dürfen hier im Zeitraum zwischen 23 und 5 Uhr gar nicht mit dem Auto unterwegs sein. Ausserdem ist vorgeschrieben, dass jeder Autofahrer - unabhängig vom Alter - ein Abschleppseil mit sich führen muss.
Griechenland und Norwegen: Rauchen streng verboten
Wer hätte das gedacht? In Griechenland ist das Rauchen im Auto strengstens verboten, wenn Kinder unter 12 Jahren mit an Bord sind. Wer gegen die Regel verstösst, muss bis zu 1.500 Euro Strafe zahlen!
Noch strenger sind die Gesetze in Norwegen. Hier darf zumindest in geschlossenen Ortschaften überhaupt nicht gequalmt werden.
Ebenfalls kurios sind die Halteverbotsschilder in Griechenland. Schilder, auf denen nur eine senkrechte Linie zu sehen ist, gelten nur in ungraden Monaten - Schilder mit zwei senkrechten Linien gelten in den graden Monaten.
Schweden: Achtung beim Parken
Langzeitparker werden in Schweden einfach abgeschleppt. Wer nicht auf privatem Grund parken kann und sein Auto mehr als fünf Tage auf einem öffentlichen Parkplatz abstellt, der muss damit rechnen, dass das Auto abgeschleppt wird.
Spanien und Slowenien: Rabatte bei Bussgeld und Barzahlungspflicht
Bussgelder sollten generell schnell bezahlt werden, bevor auch noch eine zusätzliche Mahngebühr hinzukommt. In Spanien lohnt sich das zügige Bezahlen eines Bussgeldes aber richtig. Wer innerhalb von 20 Tagen seinen Bussgeldbescheid begleicht, erhält bis zu 50 Prozent Rabatt.
In Slowenien herrschen dagegen völlig andere Gesetze. Wer von der Polizei angehalten wird und zu einem Bussgeld verdonnert wird, muss den Betrag sofort bar bezahlen. Wer kein Bargeld dabei hat, der muss seinen Ausweis und auch sein Fahrzeug auf der Stelle abgeben. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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