Mit dem Osterfest werden auch die Strassen wieder voll. Für viele Reisende geht es nach oder über Österreich, wo es die Vignettenpflicht gibt. Jahr für Jahr werden Fahrzeuge ohne gültiges "Pickerl" erwischt – das sind die Top-Ausreden.
Ostern steht vor der Tür – und damit auch verkehrsreiche Tage auf den Autobahnen Richtung Süden. 2023 wurden laut ADAC täglich tausende Fahrzeuge an den bedeutenden Transitachsen in oder Richtung Österreich gezählt. Wichtig: In unserem Nachbarland gilt die Vignettenpflicht. Dennoch werden Jahr für Jahr etwa eine Viertelmillion Fahrzeuge ohne gültiges "Pickerl" erwischt – rund 40 Prozent der Mautsünder stammen aus Deutschland.
Und meistens haben die dann eine Notlüge parat, wenn sie erwischt werden. Die werden teils so kreativ, dass der ADAC eine Hitparade führt. Auch 2023 gab es wieder einige Ausreden, die die Kontrolleure mehrfach zu hören bekamen.
Das sind die Top-Ausreden 2023
- Der Fahrer hat gedacht, dass es bis zur ersten Ausfahrt vignettenfrei sei: Eine weitverbreitete Ausrede, die jedoch wenig überzeugend ist, denn die Vignettenpflicht beginnt bereits an der Staatsgrenze.
- Der Fahrer hat nicht gewusst, wo man sich eine Vignette kaufen kann: Eine Ausrede, die angesichts der zahlreichen Verkaufsstellen und der Möglichkeit, Vignetten bereits im Voraus online zu erwerben, kaum haltbar ist.
- "Das Navi hat mich auf die Autobahn gelotst": Ein beliebter Vorwand, der allerdings wenig Verständnis bei den Kontrolleuren hervorruft, denn die Vignettenpflicht ist allgemein bekannt. Zudem kann man bei modernen Navigationsgeräten oder -Apps angeben, ob man eine Maut umfahren möchte.
- "Das ist nicht mein Auto": Auch diese Ausrede ist wenig überzeugend, da die Vignettenpflicht an das Fahrzeug und nicht an den Fahrer gebunden ist.
- Der Fahrer hat nichts von der Vignettenpflicht in Österreich gewusst: Eine Ausrede, die ebenfalls wenig Verständnis seitens der Kontrolleure hervorruft, da die Vignettenpflicht an den Grenzen sowie an zahlreichen Verkaufsstellen deutlich kommuniziert wird.
Weitere Ausreden, die es in die Hitparade geschafft haben:
- "Ich bin hier noch nicht in Österreich!"
- "Es ist umständlich, eine 10-Tages-Vignette von der Windschutzscheibe abzulösen."
- "Habe ja eh die Sondermautstrecke bezahlt."
- "Ich habe mich bei der Eingabe ja nur um eine Ziffer geirrt." (Digitale Vignette)
- "Es hat mir niemand gesagt, dass ich die Vignette aufkleben muss."
- "Habe nicht gewusst, dass man nach einem Windschutzscheibenbruch eine Ersatzvignette erhält."
- "Habe ein Wechselkennzeichen und kann daher eh jeweils nur ein Auto benutzen."
Üppiges Strafmass für Mautsünder
Egal, wie kreativ die Ausrede ist: Um ein Strafmass werden Autofahrer ohne Vignette nicht herumkommen. Für mehrspurige Fahrzeuge wird eine Ersatzmaut von 120 Euro fällig, für einspurige Fahrzeuge sind es 65 Euro. Wird die Ersatzmaut nicht bezahlt, wird Anzeige über die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde gestellt. Im Verwaltungsstrafverfahren kann der Strafrahmen dann bis zu 3.000 Euro betragen.
Es lohnt sich also, im Voraus eine Vignette zu erwerben. 2024 beträgt der Preis für die Pkw-Jahresvignette 96,40 Euro. Für zwei Monate sind es 28,90 Euro und für zehn Tage 11,50 Euro. Der Preis für die neu eingeführte Eintages-Vignette liegt bei 8,60 Euro.
Der ADAC warnt gleichzeitig vor unseriösen Online-Anbietern, die teilweise mehr als das Doppelte der offiziellen Preise verlangen, und verweist auf das eigene ADAC Mautportal, das als lizenzierter Partner der österreichischen Betreibergesellschaft Asfinag Vignetten und Streckenmaut ohne zusätzliche Gebühren und mit sofortiger Gültigkeit anbietet.
Ausnahmen von der Vignettenpflicht in Österreich
Auf einigen Autobahnabschnitten in Österreich wird übrigens keine Maut verlangt, darunter einige, die für Reisende aus Deutschland von Bedeutung sind. Dazu gehören die Inntalautobahn A12 in Tirol zwischen der Staatsgrenze bei Kufstein und der Anschlussstelle Kufstein-Süd, die Westautobahn A1 im Land Salzburg zwischen der Staatsgrenze am Walserberg und der Anschlussstelle Salzburg-Nord und die Rheintal/Walgau-Autobahn A14 in Vorarlberg zwischen der Staatsgrenze bei Hörbranz und der Anschlussstelle Hohenems.
Unabhängig von der Vignette ist auf bestimmten Streckenabschnitten in Österreich eine Sondermaut zu zahlen. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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