Hannover (dpa) - Die Wartezeiten für viele Autokunden sind nach wie vor lang - erste Exemplare seines neuen Elektrobusses ID.Buzz will Volkswagen nun aber ab Oktober ausliefern. Stück für Stück würden die Bestellungen abgearbeitet, hiess es nun bei der Marke der leichten VW-Nutzfahrzeuge (VWN) vor dem Start der IAA Transportation in Hannover.

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Die Nachfrage sei hoch, derzeit stünden 13.700 ID.Buzz in den Orderbüchern, sagte Vertriebsvorstand Lars Krause. Dabei habe sich bisher gut die Hälfte der Kunden für die Passagier- und die andere Hälfte für die Cargo-Variante des "E-Bullis" entschieden.

VWN-Chef Carsten Intra sieht es als "extrem wichtiges Signal für die ganze Branche", dass es nach der Corona-Zwangspause 2020 nun wieder eine Nutzfahrzeug-IAA gibt. "Trotz des schwierigen Umfelds blicken wir auf eine positive Entwicklung", sagte er zum Auftakt der Messe.

Industrie in der Krise: Doch "Richtung stimmt"

Die konjunktursensible Nutzfahrzeugindustrie muss sich ebenso wie viele andere Wirtschaftszweige mit den Folgen des Ukraine-Krieges und der starken Energieverteuerung auseinandersetzen. Auch bei schweren Lkw sind die Auftragseingänge oft noch gut - doch es bestehen Risiken, dass Bestellungen storniert werden könnten, falls die Investitionsbudgets im Transportsektor unter Druck geraten. Bisher stimme der Bestelleingang zuversichtlich, war in den Messehallen zu hören. Wie es ab etwa Mitte 2023 weitergehe, sei aber teils unsicher.

Die leichten VW-Nutzfahrzeuge bieten Kleintransporter, Lieferwagen und Pick-ups an. Die zusammen mit Ford entwickelte Neuauflage des Pritschenwagens Amarok wurde in Hannover ebenfalls vorgestellt, der Wagen soll im Laufe der kommenden Monate auf den Markt kommen.

VWN hatte sein Ergebnis im ersten Halbjahr 2022 deutlich gegenüber dem noch stärker von Corona-Nachwirkungen und Halbleiter-Krise belasteten Vorjahr verbessert. "Wir sind noch nicht ganz dort, wo wir sein wollen", sagte ein Manager. "Aber die Richtung stimmt." In der zweiten Jahreshälfte solle die Produktion deutlich steigen.

Im Fall des ID.Buzz sei das Interesse an der Lieferwagenversion höher als erwartet, hiess es bei VWN. So will etwa der Hausgerätehersteller Miele viele Exemplare davon anschaffen, insgesamt hat das Unternehmen im In- und Ausland derzeit 2700 Service-Fahrzeuge. Das Modell ist für VW auch deshalb konzernweit von grosser Bedeutung, weil es ab 2025 das vollautonome Fahren schrittweise einführen soll.

© dpa-infocom, dpa:220919-99-817343/5  © dpa

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