Berlin/München - Auf der Suche nach guten Nachrichten? Bitte schön: Wer am kommenden Wochenende (7. bis 9. Februar) auf der Autobahn nicht in ein typisches Wintersportgebiet unterwegs ist, dürfte in der Regel relativ gut durchkommen. Wer sich aber aufmacht zu Ski-, Schlitten- und Snowboard-Action - oder aus anderen Gründen in die Berge will -, dürfte auf den Hin- und Rückrouten von Zeit zu Zeit im Stau stehen. Das sagen der Auto Club Europa (ACE) und der ADAC voraus.

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Schulferien werden ausgekostet und andere Reisende starten erst

Demzufolge machen sich nicht nur Winterurlauber auf den Weg, die noch analog zu Schulferien unterwegs sind. Mecklenburg-Vorpommern startet sogar in die zweite Woche. Sondern es reisen auch viele, die das unabhängig von solchen Terminen können. Voll wird es vor allem auf den Routen zu den deutschen Mittelgebirgen und auf den Strecken in die Alpen. Auch auf den Hin- und Rückwegen zu den deutschen Küsten könnte es etwas voller werden.

Hauptreisezeiten sind den Angaben zufolge vor allem die Vormittags- und Abendstunden am Samstag und Sonntag. Auch auf den Rückreiserouten laufe es zuweilen "zäh", so der ADAC. Denn in Berlin, Brandenburg und Thüringen enden die Ferien mit dem Wochenende wieder.

Mit hoher Staugefahr rechnen die Clubs allgemein vor Baustellen, die auch im Winter sehr zahlreich sind und von denen der ADAC aktuell rund 880 auf den Autobahnen zählt. Auch winterliche Witterung kann je nach Region für Behinderungen durch Strassenglätte sorgen.

Ab Freitagmittag füllt es sich - vor allem um die Ballungsräume

Den ersten Stauhöhepunkt erwarten die Clubs bereits traditionell am Freitag, wo ab Mittag der Verkehr schnell zunimmt – speziell in den Ballungsgebieten. Pendler und Reisende machen sich auf den Weg.

Ab Samstagvormittag erwartet der ACE Staufgefahr am ehesten auf den Autobahnen A 7, A 8, A 95 und A 99. Die Rückreiserouten füllen sich demnach ab dem späten Vormittag. Insgesamt bleibe die Gefahr für Staus aber moderat.

Am Sonntag herrscht viel Betrieb auf den Wintersportrouten, auch Tagestouristen sind je nach Wetterlage unterwegs. Der ACE erwartet ab den Mittagsstunden bis in die Abendstunden Rückreiseverkehr.

Der ACE und der ADAC rechnen in den Grossräumen Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt/Main, Stuttgart und München sowie auf folgenden Fernstrassen mit mehr Verkehr und Staurisiko (oft in beiden Richtungen):

A 1 Hamburg - Bremen und Köln – Dortmund
A 3 Köln – Frankfurt/Main – Nürnberg – Passau
A 4 Görlitz – Dresden – Erfurt – Kirchheimer Dreieck
A 5 Basel – Karlsruhe – Frankfurt/Main
A 6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg
A 7 Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
A 8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg
A 9 München – Nürnberg - Berlin
A 10 Berliner Ring
A 72 Chemnitz – Hof
A 81 Singen – Stuttgart – Heilbronn
A 93 Rosenheim – Kiefersfelden
A 95 München – Garmisch-Partenkirchen
A 96 München – Lindau
A 99 Umfahrung München

Wintersportler auf Reisen sorgen auch in Österreich für Staugefahr - in einigen weiteren Bundesländern beginnen Winterferien. Besonders staugefährdet sind laut ADAC die Tauern-, Inntal- und Brennerautobahn, die Fernpass-Route sowie die Tiroler, Salzburger und Vorarlberger Bundesstrassen.

Tunnelbauarbeiten sorgen für Behinderungen

Länger dauern kann es in Österreich weiterhin auf der Tauernautobahn aufgrund einer Grossbaustelle an der Tunnelkette Golling – Werfen. Die Tunnel sind nur einspurig befahrbar. Der ACE geht von einer durchschnittlichen Fahrtzeitverlängerung von mindestens 30 Minuten je Richtung aus. Nicht betroffen von den Baumassnahmen: der Tauern- und der Katschbergtunnel.

Zudem sind seit dem 1. Januar für mehrere Jahre "massive Behinderungen" auf der Brennerautobahn im Bereich der Luegbrücke einzuplanen, so der ACE. In beiden Fahrtrichtungen steht dabei jeweils nur noch ein Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung.

Die Verkehrsclubs machen zudem auf die wieder in Kraft getretenen Abfahrtsverbote für den Transitverkehr aufmerksam, unter anderem in Tirol entlang der Inntalautobahn A 12 und der Fernpass-Route. Diese gelten dort in der Regel an den Wochenenden bis Ende April. Der ADAC hat eine Infoseite dazu im Netz.

In der Schweiz dürfte vor allem die Gotthard-Route stärker befahren sein, ebenso die Zufahrtsstrassen der Skigebiete Graubündens, des Berner Oberlands, des Wallis und der Zentralschweiz.

Infos über Bergpässe und über Winterreifenregeln im Ausland

Dazu kommt im Alpenraum: Es sind viele Bergpässe gesperrt. Und es muss mit kurzfristigen Sperren und Winterausrüstungspflichten gerechnet werden. Tagesaktuelle Infos gibt der ACE auf seiner Internetseite.

Welche genauen Regeln zu Winterreifen im Ausland gelten, hat der ADAC auf einer Infoseite im Netz zusammengestellt - sie können von denen in Deutschland abweichen. Reisende sollten sich vorab kundig machen.

Grenzkontrollen: kurze Wartezeiten möglich

Seit Mitte September gibt es an allen deutschen Grenzen Kontrollen. Sie sind laut ADAC stichprobenartig, sodass nicht alle Fahrzeuge anhalten müssen. Die Wartezeiten dürften weiterhin in der Regel recht kurz sein.

Wie viel länger es etwa an den österreichischen Autobahn-Grenzübergängen Walserberg, Kiefersfelden und Suben dauert, kann man vorab online bei der österreichischen Infrastrukturgesellschaft Asfinag einsehen.  © Deutsche Presse-Agentur

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