Die VW-Abgasaffäre wird den Konzern noch Jahre beschäftigen. Es geht um die Manipulation von mehreren Millionen Fahrzeugen über alle Marken hinweg. Was dem Konzern aus Wolfsburg insgesamt vorgeworfen wird, haben wir zusammengefasst.
Am 3. September 2015 räumt Volkswagen gegenüber der US-Umweltbehörde EPA Manipulationen bei Abgastests von Dieselfahrzeugen ein. Zwei Wochen später, am 18. September, teilt die EPA mit, dass VW eine Software eingesetzt habe, um Test-Messungen des Schadstoffausstosses bei Stickoxiden künstlich zu drücken. Der Abgas-Skandal kommt ins Rollen.
VW-Problemmotor EA 189
Betroffen von diesen Vorwürfen ist der Dieselmotor mit der konzerninternen Bezeichnung EA 189. Er erfüllt die europäische Abgasnorm EU 5 und wird mit 1,6 oder 2,0 Litern Hubraum angeboten. Auch mit 1,2 Litern Hubraum gibt es EA-189-Motoren. Betroffen sind die Baujahre 2009 bis 2014. Neuwagen mit Motoren, die die strengere Abgasnorm EU 6 erfüllen, sind nicht betroffen.
Der Motor wurde bei etlichen Konzernmarken eingesetzt, darunter VW, Audi, Skoda, Seat und bei Autos der Tochter VW Nutzfahrzeuge. Weltweit sind nach Angaben von VW rund 11 Millionen Fahrzeuge betroffen.
5 Millionen davon entfallen auf die Kernmarke VW, 2,1 Millionen auf die Tochter Audi, wie beide Marken bereits mitteilten. Bei den anderen Marken gibt es Berichte, dass bei den Nutzfahrzeugen 1,8 Millionen, bei Skoda 1,2 Millionen und bei Seat 700.000 Autos betroffen sind.
Probleme mit dem CO2-Ausstoss
Am 3. November 2015 weitet sich der Skandal nochmals aus: VW muss einräumen, dass es auch Unregelmässigkeiten beim Kohlendioxid-Ausstoss (CO2) gibt. Rund 800.000 Fahrzeuge, darunter auch Wagen mit Benzin-Motoren, könnten betroffen sein.
Am 4. November 2015 gibt die VW-Tochter Porsche bekannt, den Verkauf des Geländewagens Cayenne mit Dieselmotor in den USA zu stoppen. Der Grund: Die Untersuchung der EPA hatte sich zunächst auf kleinere Motoren bezogen, die Porsche gar nicht nutzt. Inzwischen hat die Behörde aber auch grössere Antriebe im Visier. (dpa / mgb)
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