Mit dem Skandal um die manipulierten Diesel-Abgaswerte von VW in den USA werden auch wieder die Diskussionen darum grösser, ob und wie schädlich Dieselabgase eigentlich für unsere Gesundheit sind.

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Die strenge europäische Abgasnorm Euro 6 soll eigentlich garantieren, dass Autohersteller die Grenzwerte für Emissionen einhalten, die aus umwelttechnischen Gründen der Autoindustrie vorgeschrieben werden. In der Realität sieht das allerdings anders aus, wie der jüngste Skandal um manipulierte Abgaswerte bei VW-Dieselmotoren in den USA zeigt. Verkehrsminister Alexander Dobrindt hat diesbezüglich bereits eingeräumt, dass solche Manipulationen auch hierzulande nicht ausgeschlossen sind. Aber wie wichtig ist das Einhalten dieser Normen für die Gesundheit? Wie schädlich sind die diskutierten Dieselabgase?

Stickoxide gefährden die Gesundheit

Ein Problem der Dieselabgase sind zum einen der Feinstaub, zum anderen die Stickoxide, die während der Fahrt ausgestossen werden. Stickoxide reizen die Schleimhäute von Atemwegen und Augen und können sogar zu Husten und Atemwegsbeschwerden oder so Augenreizungen führen.

Zu hohe Stickoxidwerte können zudem Schwindel und Kopfschmerzen auslösen und steigern das Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen. Darüber hinaus sollen die giftigen Gase auch das Krebsrisiko erhöhen.

Kontrolle von Abgaswerten

Moderne und neue Dieselfahrzeuge müssen dem Umweltschutz und der Gesundheit zu Liebe daher bestimmte Grenzwerte bezüglich der Stickoxide einhalten. Aktuell dürfen Dieselmotoren bei Autos nicht mehr als 80 Milligramm Stickoxide pro Kilometer ausstossen. Erreicht wird das durch den Einbau eines Katalysators, der mithilfe einer speziellen Harnstofflösung die Stickoxide bindet.

Genau hier können Autohersteller aber die Abgaswerte frisieren, und die Systeme so einstellen, dass erkannt wird, ob es sich um einen Abgastest handelt oder um den normalen Gebrauch. Je nach Fall schalten sich die Katalysatoren ein oder ab und es werden weniger oder mehr Schadstoffe ausgestossen.

Feinstaubausstoss als zusätzliches Problem

Neben den Stickoxiden stossen Dieselmotoren, aber auch einige Benzinmotoren, zusätzlich Feinstaub aus. Auch hierfür hat die EU bestimmte Grenzwerte festgelegt. Seit 2014 gelten 4,5 Milligramm Partikel pro Kilometer, weshalb viele Diesel-Fahrzeuge mit einem speziellen Partikelfilter nachgerüstet wurden.

Besonders in Grossstädten mit hohem Verkehrsaufkommen kann der Feinstaub zu einer Belastung für die Atemwege werden. Wird Feinstaub eingeatmet, können die gleichen Risiken und Beschwerden auftreten, die auch für Stickoxide gelten.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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